Wer denkt, dass Zecken nur in Risikogebieten, bei Waldlichtungen, an Waldrändern und waldigen Ufersäumen vorkommen, liegt falsch. Eine Studie der Universität Hohenheim ergab, dass Zecken auch in Gärten vorkommen, unabhängig von deren Pflegezustand oder der Nähe zu Risikogebieten.
Der Frühling lockt so manchen Hobbygärtner wieder in sein geliebtes Refugium – seinen Garten. Nebst den bekannten Orten, muss aber auch hier mit Zecken gerechnet werden, wie eine Studie der Universität Hohenheim ergab. Demnach finden sich diese achtbeinigen Blutsauger auch in waldfernen und gepflegten Gärten.
Vögel, Haus- und Waldtiere dienen dabei als ''Transportmittel'', Nagetiere als Wirt für Infektionserkrankungen wie Borreliose oder die Frühsommer-Hirnhautentzündung. Nach einem Aufenthalt im Garten ist es deshalb ratsam, sich baldmöglichst nach Zecken abzusuchen. Personen, die sich häufig in Risikogebieten aufhalten wird empfohlen, sich gegen die von Zecken übertragene Hirnhautentzündung impfen zu lassen.
Zecken sind bekannt dafür, dass sie die gefährliche Frühsommer-Hirnhautentzündung (medizinisch Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME) übertragen. Gegen diese Infektionserkrankung gibt es eine Impfung. Da die FSME – wie der Name es bereits sagt – häufiger im Frühsommer auftritt, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Impfung bereits im Winter.
Aber auch jetzt ist es noch früh genug: Der vollständige Impfschutz erfordert drei Injektionen. Ein zeitlich begrenzter Schutz besteht aber bereits nach zwei Injektionen, die in einem Abstand von etwa einem Monat verabreicht werden sollten. Die dritte Impfdosis, die laut BAG einen Langzeitschutz von mindestens 10 Jahren gewährt, sollte 5 bis 12 Monate nach der zweiten Impfung erfolgen. Auffrischungsimpfungen werden alle 10 Jahre Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren, die in einem Risikogebiet wohnen oder sich öfter dort aufhalten, empfohlen.
Damit aber nicht genug: Zecken übertragen auch das Bakterium Borrelia burgdorferi, das die Borreliose-Erkrankung auslöst. Gegen die Borreliose gibt es keine Impfung. Vor der Borreliose kann man sich nur mit den üblichen Vorbeugemassen wie hautdeckender, heller Bekleidung, Antizeckenspray sowie dem raschen Entfernen der Zecke schützen.
Nach dem Aufenthalt in einem Risikogebiet und nach getaner Arbeit im Garten, sollte unbedingt der Körper – insbesondere Kopf, Hals, Haut unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen – nach Zecken abgesucht und diese möglichst rasch entfernt werden.