Diabetes-Vorbeugung: Diät oder Medikamente?

Eine Studienübersicht, die im Fachblatt BMJ veröffentlicht wurde, verglich den Effekt von Lebensstilveränderungen und verschiedenen Medikamenten zur Vorbeugung von Diabetes (Zuckerkrankheit) bei gestörter Glukosetoleranz.

Patienten mit einer gestörten Glukose-Verwertung (Glutkosetoleranz) haben ein speziell hohes Risiko, später an einem Diabetes zu erkranken. Deshalb sollten vorbeugende Strategien besonders auf diese Risikogruppen zugeschnitten sein.

Forscher wollten nun wissen, welche Massnahmen – Medikamente oder Lebensstiländerungen – die bessere Präventionsmassnahme darstellt.

Dazu durchforschten sie grosse medizinische Datenbanken bis zum Juli 2006 publizierten Studien über den Effekt von vorbeugenden Massnahmen gegen Diabetes (Zuckerkrankheit). Sie berücksichtigen dabei Studien, welche bei Patienten mit eingeschränkter Glukose-Verwertung* durchgeführt wurden. *Eine gestörte Glukosetoleranz liegt vor, wenn unter Belastungsbedingungen (d.h. nach einer Mahlzeit), die Blutzuckerwerte höher als „normal“ sind. Anmerk. der Redaktion.

21 Studien erfüllten alle Kriterien; 17 der Untersuchungen bei insgesamt 8'084 Patienten verfügten über genügend detaillierte Informationen.

Resultate und Fazit der Autoren

Lebensstilveränderungen (Diät, körperliches Training oder eine Kombination der beiden Massnahmen) sowie die Einnahme von Medikamenten (z.B. Antidiabetika, Medikamente zur Reduktion von Körpergewicht oder chinesische Kräuterrezepturen) können das Voranschreiten der Glukoseintoleranz zur Ausbildung eines Diabetes reduzieren.

Dabei scheinen Lebensstilveränderungen mindestens so wirksam einem Diabetes vorzubeugen wie Medikamente.

Mehr zum Thema

  • Zuckerkrankheit Typ 2, Diabetes mellitus
  • Glukoseintoleranz: Aktives und passives Rauchen erhöhen das Risiko

Tellmed, BMJ 2007;334:299 - Gillies CL et al
19.02.2007
×Close

Cancel