Allgemein
Gewichtsreduktion mit Ernährungsumstellung und Trainingsplan. Zu Beginn der Erkrankung können diese Massnahmen eventuell genügen. Nach 6 Monaten erneute Blutzuckermessungen; falls die Werte immer noch erhöht sind, werden erste Medikamente eingesetzt.
Wichtig ist das Akzeptieren der Krankheit. In der Diabetikerberatung lernt der Betroffene den Umgang mit der Krankheit, die Umsetzung der Diät und Anzeichen einer Unterzuckerung zu erkennen.
Je nach Verlauf der Krankheit muss auch die Blutzuckermessung und die Injektion von Insulin erlernt werden. Im Falle von Insulininjektionen ist das führen eines Zuckerkkontrolltagebuches wichtig. Bei gut eingestelltem Diabetes genügen jährliche oder halbjährliche Routinekontrollen beim Arzt.
Therapieprinzipien bei Diabetes mellitus Typ 2
- Empfehlungen zur Umstellung der Ernährung und Gewichtsoptimierung
- Physisches Training
- Strukturierte Diabetesschulung und Blutzuckerselbstkontrolle
- Orale antidiabetische Therapie und/oder Insulintherapie
Empfehlungen zur Umstellung der Ernährung und zur Gewichtsoptimierung*
- Zielwerte der Ernährungstherapie sind: bei Frauen ein BMI (Body-Mass-Index) weniger als 25 kg/m2 und ein Taillenumfang weniger als 80 cm, bei Männern weniger als 94 cm.
Diabetiker sollten
- zirka 50% der gesamten Energiezufuhr in Form von Kohlenhydraten
- 30 bis 35% der gesamten Energiezufuhr in Form von Fetten (1015% der Gesamtenergiezufuhr in Form von ungesättigten Fettsäuren (zum Beispiel Rapsöl, Olivenöl) und
- 15 bis 20% der gesamten Energiezufuhr in Form von Eiweiss zu sich nehmen.
Energiegehalt der Hauptnahrungsträger und von Alkohol*
- 1 g Fett = 9 kcal
- 1 g Kohlenhydrate = 4 kcal
- 1 g Eiweiss = 4 kcal
- 1 g Alkohol = 7 kcal
Medikamente
- Insulinsensitizer: Dadurch werden die Körperzellen wieder empfindlicher für Insulin.
- Sulfonylharnstoffe und Glinide: Die Bauchspeicheldrüse wird angeregt, kontinuierlich und wieder vermehrt Insulin auszuschütten.
- Resorptionsverzögerer: Diese Verlangsamen die Aufnahme des Zuckers über den Darm ins Blut. So steigt der Blutzucker nach den Mahlzeiten nicht zu stark an.
Meist verordnet der Arzt eine Kombination dieser Medikamente. Sie sind nur bei funktionierender Bauchspeicheldrüse und regelmässiger Einnahme wirksam.
Insulintherapie
Insulin kommt dann zur Anwendung, wenn der Diabetes mit Medikamenten nicht mehr gut eingestellt werden kann.
Man unterscheidet verschiedene Insulinbehandlungen:
- Bedside-Insulin: einmal tägliche Insulin-Injektion ca. 01.00 nachts. Die Wirkung der gespritzten Insulinmenge hält 24h an. Tagsüber müssen zusätzlich Diabetesmedikamente eingenommen werden.
- Basis/Bolusinsulin (ICT): 1x täglich ein langanhaltendes Insulin (Basis); damit ist der Grundbedarf des Insulins gedeckt; vor jeder Mahlzeit muss der Blutzucker gemessen werden und anschliessend die optimale Insulindosis (Bolus) errechnet und gespritzt werden.
- Mischinsulin (CT): 2x tägliche Insulinjektionen: Die Insulindosis ist praktisch jeden Tag gleich. Diese Therapie hat den Vorteil, dass man nur zweimal spritzen muss und den Nachteil, dass man starr nach einem Schema, sowohl von der Menge und dem Zeitpunkt her, die Mahlzeiten einnehmen muss.
- Funktionelle Insulintherapie (FIT): Bei der FIT wird jeden Tag die Insulindosierung (Basis/Bolus) der Menge und dem Zeitpunkt der Mahlzeiten, sowie den Aktivitäten angepasst.
Voraussetzungen sind: 3-5x tägliche Blutzuckermessungen, protokollierte, eingenommene Kohlenhydratmenge, Aneignen von Ernährungsgrundlagenwissen. Diese Art von Therapie braucht sehr viel Eigendisziplin und Schulung.
Notfall: Bei Unterzuckerung hilft ein Stück Traubenzucker sofort.
Was kann selber getan werden?
- Regelmässige sportliche Betätigungen und gesunde Ernährung müssen trotz allen Therapien eingehalten werden.
- Regelmässige Blutdruckkontrolle
- Regelmässige, jährliche Kontrollen beim Augenarzt
- Rauchstopp