Vermindertes Wasserlassen bedeutet eine deutlich verminderte Harnausscheidung (=Oligurie) oder gar keine Urinausscheidung mehr (=Anurie).
Der Harn wird in den Nieren gebildet und über die ableitenden Harnwege ausgeschieden. Harnbildung und Ausscheidung sind lebenswichtig und haben folgende Aufgaben:
- Entgiftung des Körpers: Ausscheidung der Abfallprodukte des Stoffwechsels (sogenannte harnpflichtige Substanzen), die für den Körper schädlich sind oder die der Körper nicht mehr benötigt.
- Regelung des Flüssigkeitsmenge im Körper
- Aufrechterhaltung eines Gleichgewichts der Mineralstoffe (Blutsalze)
- Regelung des Säuren Basen-Haushalts
Die tägliche Urinmenge ist abhängig einerseits von der täglichen Trinkmenge und andererseits von der abgesonderten Flüssigkeitsmenge durch Schwitzen, im Stuhl und über die Atmung. Normalerweise beträgt die Harnausscheidung innerhalb von 24 Stunden 1-2 Liter. Die Entleerung erfolgt in der Regel drei- bis sechsmal täglich.
Medizinisch werden folgende Veränderungen der Harnmenge unterschieden:
- Oligurie: Statt der üblichen 1-2 Liter Urin pro Tag wird nur noch ein halber Liter oder weniger ausgeschieden. Der Harn wird konzentrierter und bekommt eine dunkelgelbe Farbe.
- Anurie: Es wird praktisch gar kein Urin mehr ausgeschieden. Eine Anurie ist immer ein Notfall, der sofort im Spital behandelt werden muss. Unbehandelt kommt es zur Harnvergiftung (= Urämie ). Zeichen einer Urämie sind: Allgemeine Schwäche , Konzentrationsstörungen , Bewusstseinsstörungen , Juckreiz , Herzrhythmusstörungen (durch Kaliumanstieg im Blut) und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).
- Polyurie : Ausscheidung von mehr als 4 Litern Urin in 24 Stunden (Siehe Symptom: Vermehrtes Wasserlassen )
Die zurückgehende Urinausscheidung führt zu Wassereinlagerung en im Gewebe, vor allem in den Beinen (Beinödeme ), später auch in den Lungen (Lungenödem e). Oft werden die Ödeme von den Betroffenen früher bemerkt als die abnehmende Harnmenge.
Begleitsymptome: Zeichen der Austrocknung: Trockene Schleimhäute, Durst , stehende Hautfalten, Schwäche, Verwirrtheit , Kopfschmerzen , Müdigkeit , Wassereinlagerung im Gewebe (Beinödeme, Lungenödem), Gewichtszunahme (durch Ödeme), Atemnot (bei Lungenödem), Bauchschmerzen , Unterleibsschmerzen, Fieber (bei Entzündungen)