Bei Schluckauf handelt es sich um einen unwillkürlichen, also willentlich nicht beeinflussbaren Reflex, ähnlich wie Husten . Dabei zieht sich das Zwerchfell , ein flacher Muskel zwischen Brust- und Bauchraum, krampfartig in unregelmässigen Abständen zusammen. Gleichzeitig verschliesst sich schlagartig die Stimmritze zwischen den Stimmbändern des Kehlkopfes , wodurch der Lufteinstrom abrupt unterbrochen wird und das bekannte "hicksende" Geräusch entsteht. Die Frequenz des Schluckaufs kann von zwei bis 60 Mal pro Minute reichen.
Schluckauf, der nur ab und zu auftritt und nur wenige Minuten dauert, sorgt mitunter für Heiterkeit, wird oft aber bereits als unangenehm und störend empfunden. Längere und wiederkehrende Schluckaufepisoden sind selten, können jedoch für den Betroffenen sehr belastend sein. Bei einer Dauer von mehr als zwei bis drei Tagen spricht man von einem chronischen oder persistierenden Schluckauf, der unbedingt abgeklärt werden sollte. In Einzelfällen kann Schluckauf Monate oder sogar Jahre fortbestehen und die Betroffenen zur Verzweiflung bringen. Ein Dauerschluckauf beeinträchtigt die Lebensqualität stark.
Folgen eines persistierenden Schluckaufs können sein:
Mögliche Begleitsymptome: Gewichtsverlust, Brustschmerzen, Bauchschmerzen , Halsschmerzen, Müdigkeit, Angst , Herzstolpern
Schluckauf ist in den meisten Fällen harmlos und nur von kurzer Dauer. Meist handelt es sich um eine vorübergehende Reizung des Magens bzw. des Zwerchfellnervs (Nervus phrenicus) Selten wird der Schluckauf durch eine körperliche Erkrankung verursacht. Manchmal wird auch gar keine Ursache für einen Schluckauf gefunden.
Ursachen für eine vorübergehende Reizung des Magens oder des Zwerchfellnervs:
Körperliche Erkrankungen als Ursache für Schluckauf
Gelegentlicher Schluckauf tritt bei jedem Menschen auf und ist normal. Jeder Schluckauf, der länger als zwei Tage anhält oder häufig wiederkehrt, sollte auf dessen Ursache ärztlich abgeklärt werden.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Es erfolgt vor allem eine gründliche Untersuchung des Kopfes, des Halses und des Bauches. Ausserdem werden Lunge und Herz abgehört sowie das Nervensystems inklusive die Funktion der Reflexe geprüft.
Weitere Diagnostik/Spezielle Untersuchungen
Die Therapie bei Schluckauf richtet sich wenn möglich nach der Ursache. Aber nicht immer wird eine behandelbare Ursache gefunden.
Behandlung der Grunderkrankung
Liegen dem Schluckauf ursächliche Erkrankungen wie Entzündungen (z.B. Zwerchfellabszess) oder ein Tumor zugrunde, werden in erster Linie diese gezielt behandelt.
Nicht medikamentöse Verfahren, oft sogenannte "Hausmittel"
Um einen akuten Schluckauf zu durchbrechen, haben sich spezielle Atemmanöver oder verschiedene Massnahmen zur Stimulation des Rachens bewährt. Zu den Atemmanövern zählen zum Beispiel Anhalten des Atems, Husten, Rückatmung in einen Beutel oder das Anziehen der Beine. Eine Stimulation des Rachens kann durch Gurgeln, Eiswasser trinken, Ziehen an der Zunge oder Zuckerwürfel essen erreicht werden. Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer solcher Empfehlungen, die medizinisch aber allesamt nicht belegt sind, aber dennoch den Schluckauf beseitigen können. Entscheidend ist sich abzulenken, damit sich das Zwerchfell beruhigen kann.
Medikamentöse Behandlung
Wird keine behandelbare Erkrankung als Ursache für chronischen Schluckauf gefunden und haben oben genannte nicht medikamentöse Massnahmen nichts gebracht, kann eine medikamentöse Therapie helfen den Schluckauf zu beseitigen. Zum Einsatz kommen verschiedene Substanzen, vor allem aber muskelentspannende Medikamente (Muskelrelaxantien), Säurehemmer oder Medikamente, welche die Magenentleerung beschleunigen, Medikamente gegen Krampfanfälle (Antiepileptika ) sowie Psychopharmaka (Neuroleptika) oder entzündungshemmende Medikamente (Kortisonpräparate).
Operative Massnahmen
Operative Eingriffe zur Blockade des Zwerchfellnervs sind möglich, aber selten notwendig.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten