Müdigkeit bezeichnet das körperliche oder geistige Bedürfnis des Körpers nach Erholung und Schlaf.
Müdigkeit ist meist ein normales und gesundes Empfinden, damit der Körper genügend Schlaf bekommt. Denn Schlaf ist für zahlreiche Regenerations- und Verarbeitungsprozesse sowie für ein gut funktionierendes Immunsystem äusserst wichtig. Eine starke oder anhaltende Müdigkeit kann jedoch auf ungünstige Lebensumstände wie Schlafmangel oder Stress sowie auf eine Krankheit hinweisen.
Formen von Müdigkeit:
Müdigkeit kann je nach Situation in ganz unterschiedlicher Art und Weise ausgeprägt sein. Sie wird auch von Mensch zu Mensch oft ganz unterschiedlich empfunden. So kann sich Müdigkeit als allgemeine Schwäche, körperliche oder geistige Erschöpfung, Schlappheit, Unlust, Motivationsmangel oder Konzentrationsschwäche äussern. Bei stressbedingter Müdigkeit bestehen häufig auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, muskuläre Verspannungen, Kälteempfindlichkeit und Appetitlosigkeit. Bei manchen Krebserkrankungen kommen Nachtschweiss, Fieber und Gewichtsverlust hinzu. Müdigkeit mit Blässe, Kopfschmerzen und Herzklopfen kann wiederum auf eine Blutarmut hinweisen. Daher sind zur Abklärung der Ursache einer Müdigkeit die Begleitumstände und Begleitsymptome besonders wichtig.
Mögliche Begleitsymptome: Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Verdauungsstörungen (Verstopfung, Durchfall), Blässe, Schwindel, Gewichtsabnahme, Nachtschweiss, Fieber, Atemnot, Herzklopfen, Kälteempfindlichkeit
Es gibt unzählige Ursachen für Müdigkeit. Oft sind es ungünstige Lebensumstände wie Schlafmangel oder Stress. Doch auch zahlreiche körperliche Erkrankungen und seelische Störungen können mit abnormer Müdigkeit einhergehen.
Beispiele für Müdigkeit durch ungünstige Lebensumstände:
Beispiele für Müdigkeit durch körperliche Erkrankungen oder psychischer Störungen:
Generell hilft gegen Müdigkeit eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmässiger Bewegung, nicht rauchen, wenig Alkohol, ausreichend Schlaf und sinnvoller Wechsel zwischen Belastungs- und Entspannungsphasen.
Leidet man bereits unter Müdigkeit, so gilt es, den Teufelskreis von Müdigkeit, Inaktivität und deren körperlichen Folgen (körperliche Leistungsabnahme) und wiederum Müdigkeit zu durchbrechen.
Einige hilfreiche Tipps bei allgemeiner Müdigkeit:
Eine gelegentliche Müdigkeit durch Lebensumstände, wie zu wenig Schlaf, nach einem stressigen Arbeitstag, nach einer langen Reise, nach körperlicher oder geistiger Anstrengung oder auch nach einer belastenden Situation ist normal und lässt sich durch eine Schlaf- und Erholungsphase wieder ausgleichen. Eine anhaltende Müdigkeit über Tage und Wochen, vor allem wenn man sich diese nicht erklären kann oder wenn weitere Beschwerden hinzukommen, sollte man immer ärztlich abklären lassen.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend davon können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Es erfolgt eine gründliche Ganzkörperuntersuchung, bei der der Blutdruck gemessen wird, Herz und Lunge abgehört werden, die Haut und Schleimhäute (Austrocknung, Blässe) inspiziert und die Lymphknoten und der Bauch abgetastet werden. Ausserdem prüft der Arzt die Funktionen des Nervensystems, unter anderem die Reflexe und Muskelkraft und ob eine Muskelschwäche oder rasche Muskelermüdbarkeit vorliegen.
Weitere Diagnostik/Spezielle Untersuchungen
Die Therapie bei Müdigkeit richtet sich immer nach der Ursache. Im Vordergrund stehen die Behandlung von ursächlichen Grunderkrankungen und Verbesserungen des Lebensstils.
Behandlung der Grunderkrankung
Werden die Beschwerden durch eine behandelbare Erkrankung verursacht, gilt es in erster Linie diese zu beseitigen. Die Therapie kann Medikamente (z.B. bei einer Herzschwäche), eine Operation (z.B. bei einer Krebserkrankung) oder auch eine psychotherapeutische Behandlung (z.B. bei Burnout-Syndrom) umfassen.
Lebensstilanpassungen