Juckreiz kann sich in unterschiedlicher Weise - von kitzelnd, kribbelnd, brennend, stechend bis schmerzhaft - bemerkbar machen und ist mit dem Bedürfnis zu Reiben oder zu Kratzen verbunden. Der Juckreiz kann nur eine einzige Hautstelle betreffen oder am ganzen Körper auftreten. Ständiges Kratzen verstärkt den Juckreiz und führt zu Hautverletzungen mit Hautinfektionen bis hin zu nässenden Wunden.
Begleitsymptome: Oberflächliche Hautverletzungen durch Kratzen, Hautrötung, Hautschwellung, Hauttrockenheit, Hautausschlag mit unterschiedlichsten Erscheinungsformen (Quaddeln, Knötchen, Pusteln, Schuppenbildung, etc.), Ausfluss im GenitalbereichJuckreiz ist ein Symptom vieler Hautkrankheiten sowie zahlreicher innerer Erkrankungen wie Diabetes, Eisenmangel oder Schilddrüsenerkrankungen. Auch Krankheiten im Genital- oder Analbereich sind oft mit einem Juckreiz verbunden. Daneben können viele weitere Ursachen wie Erkrankungen der Nerven, der Psyche oder eine Medikamentennebenwirkung oder eine Allergie dahinter stecken.
Juckreiz bei Hauterkrankungen:
Juckreiz bei Erkrankungen der inneren Organe oder Nervenkrankheiten
Juckreiz im Anal - oder Genitalbereich
Weitere Ursachen für Juckreiz
Kratzen lindert den Juckreiz nur kurzfristig. Ständiges Kratzen schädigt die Haut und führt zu Entzündungsreaktionen, die wiederum den Juckreiz verstärken. Daher sollte möglichst nicht gekratzt werden, was aber leichter gesagt als getan ist. Daher ist es hilfreich zu wissen, welche allgemeinen Faktoren eine Juckreiz verstärken und welche ihn lindern können:
Juckreiz verstärkend sind:
Juckreiz lindernd sind:
Anhaltender Juckreiz kann ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein und sollte immer ärztlich abgeklärt werden.
Bei Juckreiz und Hautausschlag im Rahmen einer neuen Medikamenteneinnahme sollte ebenfalls der behandelnde Arzt kontaktiert werden.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen, die sich vor allem daran richten, ob eine offensichtliche Hauterkrankung vorliegt oder ein Juckreiz bei sonst unauffälliger Haut besteht.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen
Die Therapie bei Juckreiz richtet sich grundsätzlich nach der Ursache. Beim Juckreiz ohne erkennbare Ursache oder bei akut starkem Juckreiz wird das Symptom selbst behandelt (siehe unten). Gleichzeitig erfolgen immer auch Basismassnahmen zur Hautpflege (insbesondere Rückfettung). Allfällige Kratzwunden werden entsprechend behandelt.
Behandlung der Ursache
Bessert sich die Grunderkrankung, dann verschwindet auch der Juckreiz wieder schnell. Beispiele dafür sind: Behandlung einer Hautkrankheit, Meidung eines Kontaktallergens, Absetzen eines Medikaments, spezifische Behandlung einer internistischen, neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung oder eine Krebsbehandlung.
Medikamentöse Behandlung:
Bei lokalem Juckreiz stehen zur äusserlichen Behandlung eine Reihe von Crèmes, Gels, Lotions oder Puder zur Verfügung.
Ein generalisierter Juckreiz (mehrere Köperstellen oder am ganzen Körper) wird mit Tabletten behandelt.
Zum Einsatz kommen:
Andere Therapieformen
Lichttherapien mit UVB-Strahlen oder Elektro-Akupunktur sind bei Juckreiz wirksam. Auch Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation können helfen.
Psychologische Betreuung
Juckreiz kann durch Stress oder andere psychische Faktoren verschlimmert oder ausgelöst werden. Insbesondere chronischer Juckreiz kann die Lebensqualität stark einschränken und zu Schlafstörungen bis hin zu Depressionen führen. Eine psychologische Intervention kann hier helfen.