Gangst örungen führen zu Schwierigkeiten beim Gehen und erhöhen die Sturzgefahr. Insbesondere im Alter erhöhen zusätzliche Faktoren wie Gleichgewichtsstörungen, Schwindel oder Sehprobleme das Sturz- und Verletzungsrisiko. Gangstörungen führen bei alten Menschen häufig zu Unselbstständigkeit, Angst vor Stürzen und sozialem Rückzug und bedeuten eine massive Einschränkung der Lebensqualität.
Gangstörungen machen sich in verschiedenster Weise bemerkbar. Einige Gangstörungen haben sogar aufgrund ihres charakteristischen Aussehens einen entsprechenden Namen:
Die häufigsten Ursachen für Gangstörungen sind Erkrankungen oder Verletzungen von Knochen, Gelenken oder Muskeln der Beine oder der Wirbelsäule (orthopädische Ursachen) oder infolge geschädigter Nerven (neurologische Ursachen). Gangstörungen können auch durch Medikamente ausgelöst werden oder im Rahmen innerer Erkrankungen auftreten (z.B. Durchblutungsstörungen der Beine). Seltener treten Gangstörungen bei psychischen Erkrankungen auf.
Orthopädische Ursachen für Gangstörungen (Gelenke, Knochen, Muskeln)
Gangstörungen aufgrund Erkrankungen der Nerven (neurologische Ursachen)
Weitere Ursachen
Gegen krankheitsbedingte Gangstörungen selbst kann man nicht viel tun. Um die Beweglichkeit möglichst zu erhalten oder zu verbessern ist es dennoch wichtig, gemeinsam mit dem Arzt geeignete Massnahmen zu ergreifen (Trainingsprogramme, Hilfsmittel).
Bei Gangstörungen steht die Sturzprävention im Vordergrund. Hier kann man vieles selber tun:
Bei Gangstörungen besteht immer ein Risiko zu stürzen und sich dabei zu verletzen. Daher soll eine Gangstörung immer ärztlich abgeklärt werden. Viele Gangstörungen sind heute sehr gut behandelbar.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Zunächst wird das Ausmass der Gangstörung sowohl beim normalen Gehen als auch unter erschwerten Bedingungen geprüft, z.B. Gehen auf Zehen oder Ferse oder wie ein Seiltänzer auf einer gedachten Linie zur Prüfung von einzelnen Muskellähmungen. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe an Stand- und Gang-Tests. Danach werden Nervenfunktionen, Reflexe, Gefühlsempfinden, Motorik (Muskelkraft, Koordination von Muskelfunktionen) und Gleichgewichtssinn untersucht.
Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen
Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern
Die Behandlung von Gangstörungen richtet sich immer nach der Ursache. Für viele Ursachen von Gangstörung gibt es heute sehr gute Behandlungsmöglichkeiten. Diese reichen von Medikamenten über Vitamin-Injektionen bis hin zu operativen Eingriffen.