Bei Durchfall ist der Stuhl ungeformt bis wässrig und oft übelriechend. Je nach Ursache können auch Blut, Schleim oder Eiter beigemengt sein.
Durchfall kann akut oder chronisch auftreten. Ein akuter Durchfall ist meist eine Schutzreaktion des Körpers, um eingedrungene Keime oder Gifte schnellstens wieder auszuscheiden. Der akute Durchfall hält maximal wenige Tage an. Oft wird er von Erbrechen begleitet (Brechdurchfall).
Von einem chronischen Durchfall spricht man dann, wenn er bei Erwachsenen über vier Wochen, bei Kindern länger als zwei Wochen besteht, oder wenn es immer wieder zum Durchfall kommt.
Begleitsymptome: Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Blähungen, Völlegefühl, FieberDer häufigsten Auslöser für akute Durchfälle sind Infektionen mit Bakterien oder Viren, seltener Parasiten(Einzeller, Würmer). Bei Durchfällen auf Fernreisen (Reisedurchfall) kommen eine ganze Reihe weitere Erreger in Frage, die zum Teil sehr schwere bis lebensbedrohliche Durchfälle verursachen können. Verursacht werden sie durch bakteriell verunreinigte Speisen oder Getränke.
Bei chronischem Durchfall kommen auch zahlreiche andere Ursachen wie z.B. Nahrungsmittelallergie n oder -unverträglichkeiten, angeborene Darmleiden oder eine krankheitsbedingte Störung der Darmfunktion in Frage. Auch Angst, Stress und Nervosität oder bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika) können Durchfälle verursachen.
Ursachen für akuten Durchfall:
Ursachen für chronischen Durchfall:
Die meisten Durchfälle sind hierzulande auch ohne spezielle Therapie in wenigen Tagen überstanden. In erster Linie gilt es, den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust auszugleichen. Sinnvoll ist zunächst für ein bis zwei Tage nichts zu essen und nur ungesüssten Tee zu trinken (Teefasten). Danach erfolgt ein Kostaufbau. Generell sollen Durchfälle nicht sofort mit Durchfallmittel unterbunden werden, da sonst die verursachenden Keime nicht ausgeschiedene werden können.
Zum Ausgleich der verlorengegangenen Flüssigkeit und Elektrolyte sind geeignet:
Vorbeugung von Reisedurchfall:
Bei Durchfall kann es infolge des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes zur Austrocknung mit Kreislaufproblemen kommen. Gefährdet sind hier insbesondere ältere Menschen, Säuglingen und Kleinkinder.
Zum Arzt sollte man unbedingt bei:
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Der Arzt achtet auf Zeichen der Austrocknung (Durst, Trockenheit der Haut und Schleimhäute, Trockenheitsgefühl im Mund und Rachen, Sprechstörungen, Benommenheit, Schläfrigkeit). Ferner werden Temperatur und Körpergewicht gemessen, der Bauch abgetastet und die Darmgeräusche abgehört. Zusätzlich wird der Enddarm mit dem Finger ausgetastet (rektale Untersuchung).
Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen
Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern Link zu den Krankheitsbildern (Übersicht)
Bei Durchfall richtet sich die Behandlung nach der Ursache. Dies gilt besonders beim chronischen Durchfall. Beispiele dafür sind:
Allgemeine Massnahmen bei Durchfall
Sowohl bei akutem als auch chronischem Durchfall wird zuerst der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ausgeglichen (siehe Selbsthilfe). In schwereren Fällen kann eine Infusionsbehandlung im Krankenhaus notwendig werden. Ein kurzes Teefasten für ein bis zwei Tage ist sinnvoll, gefolgt von einem langsamen Kostaufbau.
Bei Durchfall werden gerne auch Probiotika verordnet. Für ihre Wirkung gibt es aber keine sicheren Beweise. Sie dürften aber den Durchfall etwas mindern und die Krankheitsdauer verkürzen (etwa um einen Tag). Auch bei Patienten, die ein Antibiotikum einnehmen und zu Durchfall neigen, können Probiotika sinnvoll sein.
Durchfallmedikamente
Die Einnahme von Durchfallmittel soll nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Insbesondere Medikamente, die die Darmbewegung herabsetzen, sollen nicht sofort eingenommen werden, da sonst die Durchfallerreger nicht ausgeschiedene werden können. Keinesfalls sollen Durchfallmittel bei blutigem oder eitrigem Durchfall oder Durchfall mit hohem Fieber eingenommen werden. Durchfälle mit Fieber und nachgewiesener bakterieller Ursache werden mit Antibiotika behandelt.