Blut im Urin (medizinisch Hämaturie) bedeutet das vermehrte Auftreten von Blut, genauer von roten Blutkörperchen im Harn.
Je nachdem, ob das Blut mit freiem Auge sichtbar ist oder nicht, unterscheidet man zwei Formen der Hämaturie:
Der Blutabgang im Urin kann schmerzlos verlaufen oder mit Schmerzen (Brennen) verbunden sein.
Begleitsymptome: Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen, Eiter im Urin, häufiges Wasserlassen mit jeweils geringen Harnmengen (Polliakisurie), erschwertes Wasserlassen (Dysurie), Rücken- oder Unterleibsschmerzen (ziehend, stechend, drückend oder kolikartig), klopfschmerzhafte Flanken, allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Schüttelfrost.
Blut im Urin kann viele Ursachen haben. Am häufigsten sind jedoch Harnwegsinfekte, Niere nsteine, Tumorerkrankungen der Niere oder der Harnblase, aber auch Erkrankungen wie Diabetes (Zuckerkrankheit). Gleichzeitige Schmerzen bei der Hämaturie weisen eher in Richtung Entzündung, schmerzlose Blutbeimengungen dagegen können Zeichen einer Krebserkrankung sein. Auch eine Hämaturie ohne fassbare Ursache ist relativ häufig, vor allem bei jungen Menschen kann sie vorübergehend auftreten und ist in der Regel harmlos.
Ursachen im Bereich der Nieren und Harnwege, die mit Blut im Urin einhergehen:
Andere Ursachen für Blut im Urin:
Blut im Urin kann man nur bedingt vorbeugen. Im Vordergrund steht die Vermeidung von Risikofaktoren bestimmter Erkrankungen, die zur Hämaturie führen können.
Zu solchen Massnahmen gehören:
Blut im Urin sollte immer vom Arzt abgeklärt werden, auch wenn keine Schmerzen bestehen. Gerade eine schmerzlose Hämaturie ist immer krebsverdächtig solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Dringlich ist der Arztbesuch wenn zusätzlich ein oder mehrere der oben genannten Begleitsymptome auftreten.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Ananmnese)
Körperliche Untersuchung
Es werden Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen, der Bauch abgetastet und die Nieren durch Beklopfen auf Schmerzhaftigkeit untersucht. Beim Mann erfolgt eine Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm.
Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen
Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern
Die Therapie bei blutigem Urin richtet sich nach der Ursache. Kann diese behoben werden, verschwindet in der Regel das Blut aus dem Urin wieder. Beispiele dafür sind: