Was ist IVF? Wie funktioniert die künstliche Befruchtung und welche Voraussetzungen braucht es? Lesen Sie hier alles über die künstliche Befruchtung bei unerfülltem Kinderwunsch.
Unerfüllter Kinderwunsch hat viele verschiedene Ursachen. Eine verbreitete Ursache ist der Eileiterverschluss oder Funktionsstörungen der Eileiter. In gründlichen Voruntersuchungen werden die Risiken einer In-Vitro-Fertilisation IVF abgewogen. Dabei müssen beide Partner gründlich untersucht werden und zwar von einem Arzt, der selber keine IVF-Eingriffe durchführt.
Nach einer medikamentösen Vorbehandlung, die optimale hormonelle Bedingungen erzeugen soll, wird mit einer Stimulationstherapie begonnen. Wenn genügend Eibläschen (Follikel mit Eizelle) herangewachsen sind, wird das Schwangerschaftshormon HCG gespritzt, um die Eizellreifungsphase abzuschliessen. Mit Hilfe einer Follikelpunktion werden jetzt meist mehrere Eizellen entnommen.
32 bis 36 Stunden nach der HCG-Spritze können unter Narkose dem Eierstock einzelne Eizellen entnommen werden. Dabei wird eine Punktionsnadel mit einem Ultraschallkopf durch die Wand der Scheide bis zum Eierstock geführt. Dort wird dann ein Eibläschen nach dem anderen angestochen. Die Flüssigkeit wird abgesaugt und der Follikel gespült. Die abgesaugte Flüssigkeit enthält in den meisten Fällen eine Eizelle.
Die Eizellen werden im Labor in eine besondere Nährlösung gegeben und mit einer bestimmten Menge gut beweglicher Samenzellen vermischt und im Brutschrank kultiviert.
Nachdem festgestellt wurde, wie viele Eizellen das so genannte Vorkernstadium (eine Eizelle im Anfangsstadium der Befruchtung: Im Innern der Eizelle ist der männliche und der weibliche Zellkern noch getrennt zu sehen) erreicht haben, muss das Paar entscheiden, bei wie vielen Eizellen die Befruchtung abgeschlossen werden soll. Diese Zahl darf nicht beliebig hoch sein.
Nach etwa 40 Stunden, wenn sich ein oder mehrere Embryonen entwickelt haben, werden der oder die Embryonen in die Gebärmutterhöhle übertragen.
In den folgenden zwei bis vier Tagen teilt sich die befruchtete Eizelle mehrmals. Daraus entsteht ein winziger Embryo, der dann über einen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingesetzt wird. Zur Vorbereitung dieser Übertragung bekommt die Frau Medikamente, die die Gebärmuttermuskulatur beruhigen.
In der Zeit nach dem Eingriff sollte auf Aufregung und zu viel Aktivität verzichtet werden, ebenso auf Kreislaufbelastungen, z.B. durch Sport und starke Temperaturerhöhungen, z.B. Saunabesuche, heisse Wannenbäder, intensive Sonnenbäder.
12 bis 14 Tage nach der Befruchtung wird per Blutuntersuchung festgestellt, ob die Frau schwanger ist.
Liste der Kinderwunschzentren in der Schweiz.
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