Nachtmilch fördert den Schlaf

Eine neue Milchsorte ist in Finnland ein Verkaufserfolg. Jetzt kann die Kuhmilch mit einem mindestens fünfmal höheren Melatoningehalt auch in der Schweiz in Bioläden und Reformhäusern gekauft werden.

Das Geheimnis von Nachtmilch lautet Melatonin. Das Hormon steuert den Wechsel zwischen Schlaf und Wachsein. Laut wissenschaftlicher Erkenntnis enthält nachts gemolkene Milch von Kühen mindestens fünfmal mehr Melatonin als gewöhnliche Milch.

In der ostfinnischen Universität Kuopio erforscht man die wohltuende Wirkung des Hormons Melatonin in Nachtmilch auf die menschliche Psyche. Das vorläufige Ergebnis: Eine Portion Nachtmilch eine bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen getrunken, fördert den Schlaf.

Nachtmilch ist seit kurzem auch in der Schweiz erhältlich. Sie stammt vom Biohof der Agronomin und Jungbäuerin Bettina Springer. Ein Fachartikel aus Finnland über die Wirkung von melatoninhaltiger Milch hatte ihre Aufmerksamkeit geweckt und liess sie innovativ werden.

In der Nacht ist in der Kuhmilch die Konzentration von Melatonin am höchsten und wird bei Licht zum Teil wieder abgebaut. Deshalb werden die Kühe von Bettina Springer frühmorgens, wenn es noch dunkel ist gemolken. Die Milch wird sanft pasteurisiert, abgefüllt und dem Händler übergeben. Wird die Nachtmilch ein Verkauserfolg, können weitere Biohöfe in die Produktion einsteigen. Der Kanton Zürich hat das Projekt mit einem Förderbeitrag unterstützt.

tagesanzeiger online
18.05.2004
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