Erdnüsse: Irdischer Genuss einer unterirdischen Nuss

Erdnüsse, die beliebten Nüsse aus der Erde, sind fettreich und gesund. Sie dürfen und sollen sogar ein regelmässiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein.

Erdnüsse reifen in der Erde, wie es ihr Name erahnen lässt. Sie gehören aber nicht zu den Nüssen, wenigstens nicht im botanischen Sinn. Erdnüsse (Arachis hypogaea L.) sind Hülsenfrüchte (Leguminosen) und somit verwandt mit Bohnen, Erbsen und Linsen.

Die Erdnuss-Pflanze ist ein einjähriges, krautartiges Gewächs, das bis zu einem halben Meter hoch wachsen kann. Die Pflanze bildet über einen Zeitraum von ein bis sechs Monaten 600 bis 1000 leuchtend gelbe, nach Veilchen duftende Blüten. Die Blüten verblühen bereits wenige Stunden nach der Befruchtung. Danach geschieht etwas Verblüffendes.

Die Blütenstiele krümmen sich, wachsen in Richtung Boden und drücken sich bis zu mehreren Zentimetern tief in die Erde hinein. Dort reifen dann in bis zu fünf Monaten die beliebten spanischen Nüssli heran.

Eiweisshaltig und fettreich

Anschliessend an die Ernte werden die Erdnüsse getrocknet, damit sie ohne Qualitätseinbussen an die verarbeitenden Betriebe geliefert werden können. Dort werden sie geröstet oder sonst weiter verarbeitet, z.B. zu Erdnussöl.

Erdnüsse bestehen zu etwa einem Viertel aus Eiweiss und zur Hälfte aus Fett. Eine durchschnittliche Portion Erdnüsse von 20 bis 30 Gramm liefert damit in etwa gleich viel Eiweiss wie ein Glas Milch, jedoch deutlich mehr Fett. Im Vergleich zu einem Glas Vollmilch enthält die Portion Nüssli 50% mehr Fett, im Vergleich zu Drinkmilch sogar mehr als doppelt so viel. Vorsicht also vor unkontrolliertem Knabbern, das kann schnell an die Hüften gehen.

Ein bewusster und massvoller Verzehr von Nüssen ist hingegen trotz des hohen Fettgehaltes sehr gesund. Das Fett der Erdnüsse besteht zur Hälfte aus der einfach ungesättigten Ölsäure, welche auch im Olivenöl zu finden ist. Ein Drittel besteht aus essentieller Linol- und Linolensäure und nur ein Viertel setzt sich aus den eher unerwünschten gesättigten Fettsäuren zusammen.

Ein Nachteil besitzt das Fettspektrum der Erdnuss dennoch. Es weist ein etwas zu hohes Verhältnis zwischen Linol- und Alphalinolensäure auf. Dies kann jedoch durch Abwechslung beim Nussgenuss problemlos wettgemacht werden.

Nicht nur fettlösliche Vitamine

Auch wenn Erdnüsse zur Hälfte aus Fett bestehen, enthalten sie nicht nur fettlösliche Vitamine. Erdnüsse liefern auch beträchtliche Mengen an verschiedenen wasserlöslichen B-Vitaminen sowie an Magnesium. Dabei kann eine Portion schon bis zu einem Drittel des täglichen Bedarfs abdecken.

  Tagesbedarf

20 g

30 g

   
enthalten
decken ab
enthalten
decken ab
Magnesium 350 mg 35 mg 10% 52.50 mg 15%
Vitamin E 14 mg 1.7 mg 12% 2.55 mg 18%
Vitamin B1 1.2 mg 0.16 mg 13% 0.24 mg 20%
Niacin 16 mg 3 mg

19%

4.50 mg

28%
Biotin* 30-60 mcg 6.8 mcg 11-23% 10.20 mcg 17- 34%
Pantothensäure 6 mg 0.54 mg

9%

0.81 mg

14%

Quellen:

  • Nährwerte: Schweizer Nährwerttabelle für Konsumentinnen und Konsumenten
  • * Souci Fachmann Kraut: Die Zusammensetzung von Lebensmittel
  • Tagesbedarf (25 bis unter 51jährig, männlich): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

Gesalzen oder nature?

Winter ist die klassische Zeit der spanischen Nüssli. Sie finden sich neben Orangen und Datteln in den Früchteschalen und neben Mandarinen und Schokolade im Samichlaus-Sack. Doch geschält und gesalzen werden sie nicht nur im Winter, sondern übers ganze Jahr hinweg vor dem Fernseher und zum Apéro geknabbert.

Grundsätzlich sollten gesalzene Nüsse nur mit Vorbehalt genossen werden. Einerseits wegen des nicht unbedeutenden Salzgehaltes, der den bereits zu hohen Salzverzehr des Durchschnittsschweizers noch erhöht. Andererseits aber auch, da gesalzene Nüsse tendenziell unkontrollierter und massloser geknabbert werden als ungesalzene.

  • Nährwert je 100 g (essbarer Anteil, roh) von Edrnüssen, Baumnüssen, Sojabohnen (PDF)

Weitere Informationen:

  • Informationen zur Erdnuss
  • American Peanut Council
  • International Tree Nut Council
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung
24.02.2005
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