Anhand einer Datenanalyse von 33'000 Personen verglichen Kanadische Forscher sieben Nikotinersatzpräparate mit Placebo. Resultat: Die meisten Medikamente helfen, aber zu wenig, so der Kommentar im ''ArsMedici'', zur Studie im Fachblatt CMAJ.
Andere zusätzliche Interventionen wie Beratungen, Gruppentherapien wurden nicht mitberücksichtigt. Labortechnische Verlaufskontrollen gaben Aufschluss über die objektive Wirksamkeit der Präparate.
Die Forscher konnten 69 Studien mit knapp 33'000 Personen auswerten.
Aufteilung der Studien:
Resultat: Vareniclin, Bupropion sowie fünf verschiedene Nikotinersatzpräparate (Kaugummi, Tabletten, Nasenspray, Pflaster, Inhalator) waren hinsichtlich der Rauchabstinenz nach 6 und 12 Monaten alle wirksamer als Plazebo (Scheinmedikament). Aber: Nach 12 Monaten blieb die Abstinenzrate unter 30%.
Zusätzlich verglichen die Forscher Daten von Vareniclin-Studien mit Studien zum älteren Medikament Bupropion: Mit Vareniclin blieben die Patienten doppelt so lange abstinent wie mit Bupropion. Die Forscher monieren, dass die Informationen zur Verträglichkeit und Sicherheit betreffend Vareniclin spärlich sind.
Von ernsthaften Nebenwirkungen unter Vareniclin (emotionale Labilität, akute Psychosen) wurde nur bei 2 Personen berichtet. Auch bei den anderen Medikamenten erwarten die Forscher mehr Angaben zur Verträglichkeit. Sie geben aber zu, dass dies nicht einfach ist, da gleichzeitige Entzugssymptome solche Angaben verfälschen können.
Fazit: Nach 12 Monaten medikamentöser Behandlung lag die Abstinenzrate unter 30%; bei einer kontinuierlichen Messung der Abstinenz war die Rate noch tiefer. Die Wissenschaftler fordern deshalb weitere Forschung und neue Wege zur Förderung der Nikotinabstinenz.