Mund-Hals-Tumore: Häufung durch HPV-Infektionen

Mund-Hals-Tumore entstehen am häufigsten durch Rauchen und Alkoholkonsum. Immer häufiger wird aber als Ursache das humane Papillomavirus (HPV) festgestellt. Vorteil: Bessere Prognose und die Möglichkeit der Prävention durch eine Impfung.

Nach wie vor gehört Rauchen und chronischer Alkoholkonsum zu den Hauptverursachern von Mund- und Rachentumoren.

Allerdings haben die Fälle, die durch das humane Papillomavirus (HPV) ausgelösten Kopftumore, stark zugenommen. Die Forscher sehen den Grund im veränderten Sexualverhalten. Und: Wahrscheinlich handelt es sich um zwei unterschiedliche Erkrankungen, vermuten Forscher des M.D. Andreson Cancer Center.

Sie untersuchten Patienten mit Mund-Rachentumoren. Die Patienten erhielten Chemotherapie und zwei verschiedene Arten von Strahlentherapie.

117 Patienten litten an sogenannten „klassischen“ Mund-Rachentumoren – Hauptverursacher Rauchen und Alkohol. Jeder zweite starb innerhalb weniger Jahre; gut die Hälfte (57%) überlebte mehr als 3 Jahre.

Bei 206 Patienten wurde eine HPV-Infektion festegestellt: 82.4% von ihnen überlebten mehr als 3 Jahre. Aber: auch unter den HPV-Infizierten galt Rauchen als zweitwichtigster Auslöser des Krebs.

Damit ist für die Forscher klar: Auf das Tabakrauchen muss so oder so verzichtet werden. Und: Da ca. 90% der HPV-Stämme beim Mund-Halskrebs zum Typ 16 und weitere 5% zum Typ 18 gehören, könnte mit einer HPV-Impfung (gegen Gebärmutterhalskrebs) auch Mund-Rachen-Tumoren vorgebeugt werden.

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New England Journal of Medicine (2010; doi: 10.1056/NEJMoa0912217)
09.06.2010
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