Multivitaminpräparate und Infektionsrisiko im Alter

Nahrungsergänzungsmittel wie Multivitaminpräparate bei älteren Menschen scheinen auf das Infektionsrisiko keinen Einfluss zu haben. Dies hat eine Untersuchung an über 65-Jährigen ergeben.

In England zum Beispiel nehmen 25% der älteren Menschen Nahrungszusätze in Form von Multivitamin- oder Multimineralientabletten ein. Auch in der Schweiz sind solche Präparate überall erhältlich und werden insbesondere zur Infektionsvorbeugung eingenommen.

Britische Forscher haben die Wirksamkeit solcher Präparate zur Infektionsreduktion mit einer Doppelblindstudie untersucht.

910 über 65-jährige, zu Hause lebende Frauen und Männer, welche weder Vitamin- noch Mineralienpräparate zu sich nahmen, stellten sich für die Studie zur Verfügung. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei die eine Gruppe während einem Jahr ein Multivitamin- und Multimineralienpräparat einnahm und die andere Gruppe ein Scheinmedikament.

Am Schluss wurden die Arztkonsultationen wegen Infekten, die selbstrapportierten Tage mit Infektionen und die Lebensqualität beurteilt. Ausserdem wurden folgende Punkte miteinbezogen: Antibiotika-Einnahme, Spitaleinweisungen, Nebenwirkungen und die Regelmässigkeit der Einnahme der Präparate.

Resultat

Die Teilnehmer, die Multivitamin- und Multimineralienpräparaten einnahmen, hatten etwa gleich viele Infektionstage und Arztkonsultationen wegen einem Infekt zu verzeichnen. Auch die Lebensqualität wurde von beiden Gruppen als gleich gut beschrieben.

Bei den Angaben über Antibiotika-Einnahme, Spitaleinweisungen, Nebenwirkungen und die Regelmässigkeit der Einnahme der Präparate gab es ebenfalls keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Fazit der Autoren

Die routinemässige Einnahme von Multivitamin- und Multimineralienpräparaten reduziert bei älteren, zu Hause lebenden Personen die Infektionsanfälligkeit nicht.

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Tellmed online, BMJ 2005;331:324-329 A. Avenell et al
18.08.2005 - dde
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