Medikamente gegen Magenbrennen erhöhen Hüftfraktur-Risiko bei Raucherinnen

Wirkstoffe, die zur Behandlung der Refluxkrankheit (Magenbrennen) eingesetzt werden (so genannte Protonenpumpenhemmer (PPI), erhöhen langfristig das Osteoporoserisiko mit Hüftfrakturen in der Folge – speziell bei Raucherinnen und Exraucherinnen. Dies ergab eine Datenanalyse der Nurses' Health Study.

In den Jahren 2000 bis 2008 hat die Nurses' Health Study Frauen nach den Wechseljahren aus dem Gesundheitsbereich zu verschiedenen Aspekten untersucht.

Unter anderem erhoben die Forscher auch Daten zur Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI) und zu anderen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose (Ernährung, Lebensstil etc.). Die PPI werden zur Behandlung der Refluxkrankheit (Zurückfliessen des Magensaftes), die Magenbrennen verursacht, eingesetzt.

Während der Beobachtungszeit traten 893 osteoporose-bedingte Hüftfrakturen auf. Frauen, die zwei Jahre oder länger mit PPI behandlet wurden, hatten ein um 35% höheres Risiko für eine Hüftfraktur als Frauen ohne PPI-Therapie. Und: Je länger die PPI-Behandlung dauerte, desto höher war dieses Risiko. Am Ergebnis änderte sich nichts, auch wenn die Forscher andere Osteoporose-Risikofaktoren wie BMI, körperliche Aktivitäten, Kalziumeinnahme sowie den Grund der PPI-Einnahme mitberücksichtigen. Ausser beim Tabakkonsum: Bei Raucherinnen und Exraucherinnen, die PPI einnahmen war das Hüftfraktur-Risiko doppelt so hoch als bei Nichtraucherinnen.

Die langfristige Einnahme von PPI steigert offensichtlich das osteoporose-bedingte Hüftfraktur-Risiko insbesondere bei rauchenden Frauen, so die Autoren.

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16.02.2012
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