Knochenschutz von Vitamin D hängt von der Dosis ab

Hinsichtlich der Wirkung von Vitamin D und Kalzium als Präventionsmassnahme vor Knochenbrüchen bei älteren Menschen gab es bisher widersprüchliche Resultate. Schweizer Forscher analysierten nun Studiendaten, die der Schutzwirkung von Vitamin D (mit oder ohne Kalzium) auf die Spur gingen.

Als Basis dienten den Forschern individuelle Patientendaten aus 11 Studien, die den präventiven Effekt von Vitamin D als Nahrungsergänzung (mit oder ohne Kalzium) im Vergleich zu Placebo oder mit Kalziumergänzungspräparaten allein, auf spätere Knochenbrüche untersucht hatten. Primär legten die Forscher den Fokus auf die Gesamtzahl der Knochenbrüche an wichtigen Stellen (ohne Wirbelbrüche) und im Speziellen auf Hüftfrakturen.

Die Analyse umfasste 31'022 Patienten über 65 Jahren (im Schnitt 76 Jahre, 91% Frauen) mit insgesamt 3'770 Frakturen (ohne Wirbelfrakturen), davon 1'111 Hüftfrakturen.

Im Vergleich zur Kontrollgruppe (Placebo, Kalzium alleine) war bei der Vitamin D Gruppe das allgemeine Frakturrisiko (ohne Wirbelbrüche) um 7% und das Hüftfrakturrisiko um 10% niedriger. Es zeigte sich ausserdem eine deutliche Dosis-Wirkungs-Beziehung: Bei den Patienten mit der höchsten Vitamin D-Dosierung (800 IU täglich oder mehr) war das allgemeine Frakturrisiko um 14% und das Hüftfrakturrisiko um 30% niedriger. Die Ergebnisse waren unabhängig von Alter, Art der Wohnverhältnisse, Vitamin D Ausgangswert und zusätzlicher Kalzium-Einnahme.

Fazit der Autoren: Vitamin D scheint nur in höherer Dosierung (ab 800 IU) ältere Frauen (über 65) teilweise vor Hüft- und anderen Frakturen (ohne Wirbelfrakturen, diese wurden in der Studie nicht berücksichtigt.) zu schützen.

N Engl J Med 2012
05.07.2012
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