Insektenschutz: Mücken reagieren nicht auf hohe Töne

Ultraschallgeräte, welche für Menschen kaum hörbar hohe Töne aussenden, sollen Mücken vertreiben. Forscher der Universität Mazandaran in Sari wollten wissen, ob solche Geräte wirklich halten, was sie versprechen.

Die iranischen Forscher analysierten zehn Studien, die sich während den letzten 30 Jahren mit der Wirksamkeit von elektronischen Insektenvertreibern auseinandergesetzt hatten.

Laut den Herstellern sollen die von den Geräten ausgesendeten sehr hohen Töne befruchtete, blutsaugende Mückenweibchen in die Flucht schlagen. Dies deshalb, weil diese Töne die bereits befruchteten Weibchen an paarungswillige Männchen erinnern und sie deshalb von den sirrenden Tönen der Geräte flüchten lassen.

Bis heute konnten keine negativen wissenschaftlichen Beweise erbracht werden, deshalb werden diese elektronischen Mückenvertreiber weiterhin vertrieben. So auch zur Prävention von Malaria in tropischen und subtropischen Gebieten.

Ergebnisse der Datenanalyse

Die Forscher fanden Feldstudien aus Afrika, Nordamerika und Russland zu solchen Ultraschallgeräten. Resultat: Menschen, die sich in unmittelbarer Nähe solcher mückenvertreibender Geräte aufhielten, wiesen genau so viele Mückenstiche auf. Dies im Vergleich zu Kontrollgruppen ohne den vermeintlichen „Schutz“.

Kein Schutz vor den Moskitos

Aus früheren Untersuchungen stellten die Forscher fest, dass eher die Männchen auf den Flügelschlag von Weibchen reagieren als umgekehrt. Sie zweifeln deshalb, dass befruchtete Weibchen vor dem hohen Sirren der Männchen fliehen. Die Wissenschaftler fordern deshalb, dass diese elektronischen Mückenvertreiber nicht mehr zur Malaria-Prävention beworben werden dürfen.

Biologie der Stechmücken

Ausschliesslich die Weibchen der Stechmücken sind Blutsauger, während sich die Männchen von Pflanzensäften ernähren. Das Weibchen benötigt mindestens eine Blutmahlzeit zur Produktion der Eier, welche nach Befruchtung direkt auf die Wasseroberfläche gelegt werden. Deshalb ist der Mensch in der Nähe von Gewässern besonders gefährdet.
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Cochrane Library DOI: 10.1002/14651858.CD005434.pub2
03.05.2007
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