Erhöhte Kindersterblichkeit nach Heimgeburt

Die Sicherheit von Heimgeburten im Vergleich zu Spitalgeburten wird kontrovers diskutiert. Amerikanische Experten haben nun die medizinische Fachliteratur nach entsprechenden Studien durchsucht, um die mütterlichen und kindlichen Risiken einer Heimgeburt besser beurteilen zu können.

Die Autoren durchsuchten die englischsprachige Literatur nach Publikationen aus westlichen Ländern, in welchen die Sicherheit von geplanten Geburten zuhause oder im Spital untersucht wurde.

Bei geplanten Heimgeburten erfolgten weniger Eingriffe wie Einbringen eines Rückenkatheters zur Schmerzreduktion, Aufzeichnung der kindlichen Herzfrequenz, Entlastungsschnitt im Bereich des mütterlichen Damms oder operative Entbindung. Frauen, welche ihr Kind zuhause bekamen, hatten weniger Einrisse im Geburtskanal, Blutungen und Infektionen.

Zuhause geborene Kinder waren seltener leichtgewichtig und wurden seltener in ihrer Atmung unterstützt. Die perinatale Sterblichkeit (von der 24.Schwangerschaftswoche bis zum 7. Lebenstag) war bei Heim- und Spitalgeburten gleich hoch. Die neonatale Sterblichkeit (in den ersten 28 Lebenstagen) war bei den geplanten Heimgeburten jedoch deutlich höher, ungefähr um den Faktor 3.

Fazit der Autoren: Die geringere Rate von Eingriffen bei Heimgeburten ist gemäss dieser Analyse mit einer dreifachen Sterblichkeit in den ersten 28 Lebenstagen assoziiert. Das „American College of Obstetricians and Gynecologists“ unterstützt die Durchführung von Heimgeburten nicht, so der Studienleiter.

Tellmed, Am J Obstet Gynecol 2010, online Publikation 2. Juli
26.07.2010
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