Ältere Studien haben gezeigt, dass das Rauchen von Marihuana ebenso zu schweren Lungenveränderungen führen kann, wie der jahrelange Nikotinkonsum. Eine andere aktuelle Studie konnte allerdings keinen Zusammenhang zwischen Cannabis-Konsum und Lungenkrebs belegen.
Immer noch glauben viele Marihuana-Konsumenten, dass der Rauch von Cannabis für ihre Lungen nicht schädlich sei.
Frühere Beobachtungsstudien ergaben tatsächlich auch kein erhöhtes Lungenkrebsrisiko im Zusammenhang mit Marihuana-Konsum.
Trotzdem wollten Forscher der Universität in Cleveland dem nochmals auf den Grund gehen und trugen verschiedene Studien zu diesem Thema zusammen:
Laut Studienleiter Reena Mehra wiesen vor allem die epidemiologischen Studien grosse methodische Schwächen aus, dennoch dürften die resultierenden Lungenveränderungen bei Marihuana-Rauchern nicht ausser Acht gelassen werden. Diese sind seiner Ansicht nach durchaus mit einer potenziell krebsauslösenden Wirkung vereinbar.
Die fehlenden Zusammenhänge erklären sich die Forscher so: Cannabis-Raucher greifen weniger oft zu „Joints“. Da aber die meisten Cannabis-Konsumenten gleichzeitig auch Tabak-Konsumenten sind, kann dies somit ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen führen. Laborversuche an Mäusen haben gezeigt, dass der Wirkstoff im Marihuana – das THC – eine tumorfördernde Wirkung hat. Hier fehlen allerdings grosse klinische Untersuchungen und Resultate.
Am diesjährigen Kongress in San Diego für Lungenfachärzte wurde zum Thema Lungenkrebsrisiko und Cannabis-Konsum folgende Studie vorgestellt: Patienten, die zwischen 19 und 59-jährig waren, wurden zu ihrem Cannabis-, Alkohol- und Konsum von andern Drogen befragt. Ebenso mussten die Teilnehmer über ihren sozialen Status, den Ernährungsgewohnheiten, den Beruf und dem Krebsvorkommen in der Familie Auskunft geben. 611 Personen hatten Lungenkrebs, 1040 Personen waren gesund.
Resultat: Unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse, Bildung, kumulativem Tabakkonsum und Alkoholkonsum fanden die Forscher keinen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Lungenkrebsrisiko.
(Tellmed, ATS 2006 San Diego, Dr. D. P. Taskin, Session D12)