Die Anzahl der chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten (COPD) nimmt weltweit zu. Hauptgründe: Tabakkonsum und zunehmendes Alter der Weltbevölkerung.
Zu den weltweit häufigsten Erkrankungen gehört die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD, auch ''Raucherlunge'' genannt. COPD ist der Sammelbegriff für verschiedene chronische Lungenerkrankungen wie die chronisch-obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem. Hauptsymptome sind Husten, vermehrter Auswurf und Atemnot unter Belastung. Hauptursache: Nikotinkonsum. Und: Deutlich mehr Menschen sind davon betroffen als bisher angenommen.
Mediziner der Oregon Health & Science University in Oregon führten eine Studie mit 425 Personen im Alter über 40 Jahren durch. Die Teilnehmer kamen aus zwölf verschiedenen Ländern.
Mittels Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie) ermittelten sie die Anzahl der COPD-Erkrankungen:
Als Hauptgrund führen die Autoren einerseits den weltweit stark anhaltenden Tabakkonsum an. Anderseits nennen sie die wachsende Zahl der älteren Bevölkerung als weiteren Risikofaktor: das COPD-Risiko verdoppelt sich alle zehn Jahre ab dem 40. Lebensjahr.
Epidemiologie: Die Forscher stellten auch grosse geographische Unterschiede fest:
Die Froscher vermuten, dass die hohen Raten in Südafrika auf die vergangene hohe Anzahl Tuberkulosefälle sowie auf berufsbezogene Expositionen (Minenarbeiter) zurückzuführen sind.
Fazit der Autoren: Die Eindämmung des Rauchens bleibt zwar ein wichtiges Ziel für die alternde Weltbevölkerung. Ebenso wichtig ist aber die weltweite verbesserte Aufklärung der Bevölkerung, bezüglich anderer Risikofaktoren wie: berufliche Exposition, Rauchen in der Schwangerschaft, Infektionen etc. sowie die Entwicklung von bestmöglichen Präventionsstrategien.
In einer weiteren Studie bezogen sich Forscher der University of Kentucky College of Public Health in Lexington auf Risikofaktoren, Häufigkeit und zukünftige Trends für COPD.
Zusammenfassung:
Fazit der Autoren: "Die Herausforderung, der wir uns in den nächsten Jahren stellen müssen, ist die Einführung kosteneffektiver Präventions- und Management-Strategien, um den Verlauf der Krankheit und damit verbundene Kosten aufzuhalten."
Eine Arbeitsgruppe von der Universität Birmingham beschäftigte sich mit dem Zusammenhang COPD und Passivrauchen: Personen, die ca. 40 Stunden pro Woche während mehr als 5 Jahren Passivrauch ausgesetzt waren, hatten ein um fast 50% erhöhtes Risiko, eine COPD zu entwickeln.
Nach Schätzungen der Studienautoren wird das vor allem in China zu massiven Problemen führen. Dort fehlen bis heute Regelungen für das Rauchen in öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz. Von den derzeit in China lebenden 240 Millionen Menschen von über 50 Jahren, werden durch Passivrauch ungefähr 1.9 Millionen Nichtraucher an COPD sterben, vermuten die Autoren.