Beginn der Wechseljahre durch Geburtsmonat beeinflusst

Im Frühling geborene Frauen scheinen früher in die Wechseljahre zu kommen als Herbstgeborene. Dies ist das Ergebnis einer italienischen Studie mit 3’000 Frauen.

Wissenschaftler der Università di Modena e Reggio Emilia haben die Daten von 3'000 Frauen ausgewertet. Dabei stellten sie fest, dass z.B. im März geborene Frauen im Schnitt mit 48 Jahren in die Wechseljahre gekommen waren. Im Oktober Geborene hingegen kamen fast 18 Monate später, dh. mit 50 in die Wechseljahre.

Die Resultate blieben gleich, auch wenn andere Faktoren wie Gewicht oder Rauchen mitberücksichtigt wurden. Da an der Studie nur Frauen teilnahmen, die in Menopause-Kliniken behandelt wurden, halten es die Autoren für möglich, dass die Ergebnisse nicht auf alle Frauen zutreffen und von Land zu Land verschieden sein könnten. Sie nehmen auch an, dass Unweltfaktoren bereits vor der Empfängnis oder in der Gebärmutter einen Einfluss auf die spätere Menopause ausüben können.

Für die Forscher ist es denkbar, dass sich im Herbst geborene Frauen als Fötus besser entwickeln und daher über mehr Eizellen in den Eierstöcken verfügen. Eine weitere Erklärung könnte sein, dass die frühe Sterblichkeit bei im Herbst geborenen Kindern am höchsten ist und so das Überleben der Stärksten gewährleistet wird.

Die Experten betonten aber auch, dass andere Untersuchungen diese Sicht der Dinge nicht unterstützten. Der jahreszeitliche Trend könnte durch Veränderungen in der Sonneneinstrahlung und der Temperatur beeinflusst werden. Zusätzlich könnten Veränderungen in der Ernährung und Infektionsrate eine Rolle spielen.

Andere Forscher haben eine ähnliche jahreszeitliche Verschiebung hinsichtlich des Geburtsgewichtes und der Lebenserwartung nachgewiesen. So ergab eine Studie des Baranya County Teaching Hospital in Pécs, dass die Anzahl der Menopausen in Frühling und Herbst am grössten war. Forscher gingen davon aus, dass das Hormon Melatonin einen wichtigen Einfluss auf diese Verteilung haben könnte.

Laut den Wissenschaftern sind weitere Untersuchungen notwendig um die festgestellten Zusammenhänge zu verstehen.Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Human Reproduction veröffentlicht.

pte
12.05.2005
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