Zöliakie nennt man die chronische Erkrankung, welche durch Unverträglichkeit von Gluten (Klebereiweiss) im Essen verursacht wird. Gluten ist ein Bestandteil von verschiedenen Getreidearten wie: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut, Grünkern, Einkorn und Emmer.
Wegen dieser Unverträglichkeit kommt es zu Schädigungen der Schleimhaut im Dünndarm, speziell der sogenannten Dünndarmzotten. Dadurch können verschiedene Nährstoffe (z.B. Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Fette) nur noch bedingt oder gar nicht mehr über den Dünndarm absorbiert werden (Malabsorption).
Der rigorose lebenslange Verzicht auf glutenhaltige Speisen kann die Schleimhautfunktion wieder herstellen und erhalten.
Die Zöliakie gilt in den westlichen Ländern als die häufigste Erkrankung, die mit einer Malabsorption einhergeht. Während die Krankheit früher v.a. im Kindesalter diagnostiziert wurde, wird die Diagnose heute zunehmend auch im Erwachsenenalter gestellt.
Eine Glutenunverträglichkeit kann in jedem Lebensalter auftreten. Im Säuglings- und Kindesalter wird sie Zöliakie, im Erwachsenenalter Sprue genannt.
Epidemiologische Daten
Neueren Studien zur Folge wird die Anzahl der Zöliakie-Betroffenen in Europa und Nordamerika auf 1:100-500 Menschen geschätzt. Für die Schweiz gibt es dazu noch wenige Daten; Forscher fanden bei einer Untersuchung von 2'000 Schülern aus der Ostschweiz bei einem pro 132 Schülern Antikörper gegen Gluten im Blut, als Hinweis für eine Gluten-Unverträglichkeit.
Experten schätzen, dass die Anzahl Betroffener mit Glutenunverträglichkeit in Europa zunehmen wird und bis zum Ende des 21. Jahrhunderts bereits 1:66 bis 1:300 betragen wird (4).