Tuberkulose (früher auch Schwindsucht genannt) ist eine chronisch verlaufende, ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem die Lunge betrifft. Die Krankheitserreger, das Tuberkelbakterium (Mykobakterium tuberculosis), wird durch Tröpfcheninfektion weiterverbreitet.
1882 entdeckte und charakterisierte Robert Koch den Erreger der Tuberkulose. Er wird durch Husten von Patienten mit offener (aktiver) Tuberkulose in Tröpfchen in der Luft verteilt. Durch einatmen dieser Tröpfchen können sich gesunde Menschen anstecken, ähnlich wie bei einer Grippe.
Eine aktuelle Studie der WHO ist zum Ergebnis gekommen, dass sich die Anzahl der Tuberkuloseerkrankungen in Afrika verdreifacht habe. Diese Tendenz halte weiter an. Verschärft werde sie durch zahlreiche HIV/Aids-Erkrankungen und eine schlechte Gesundheitsversorgung. Ein Drittel der 1.7 Mio. Todesfälle jährlich entfällt zurzeit auf Afrika.
In Osteuropa sei die Resistenz gegen Medikamente für das Ansteigen der Tuberkulosefälle verantwortlich. Russland werde weiterhin von resistenten Bakterienstämmen heimgesucht, die mit konventionellen, billigen Medikamenten nicht bekämpft werden können. In den meisten Regionen der Welt kam es seit 1990 zu einem Rückgang um rund 20 Prozent.
Unbehandelt oder bei einer Antibiotikaresistenz kann die Krankheit tödlich verlaufen. Tuberkulose ist meldepflichtig.