Die Beschwerden bei der Schizophrenie sind sehr vielfältig und können im zeitlichen Auftreten stark variieren. Prinzipiell unterscheidet man zwischen einer akuten und einer chronischen Phase.
Akute Krankheitsphase:
In dieser Phase findet man bei Betroffenen oft keine Einsicht für eine Erkrankung. Hier stehen sogenannte "Positiv-Symptome" im Vordergrund. Die Bezeichnung "positiv" bedeutet, dass der Betroffene Symptome zeigt, die bei einem gesunden Mensch nicht vorhanden sind.
Zu den Positiv-Symptomen zählen:
- Wahnvorstellungen (häufig sind Vergiftungswahn oder Verfolgungswahn)
- Halluzinationen (häufig Stimmenhören, seltener optische Halluzinationen)
- Bewegungsstörungen: Wiederholen von gleichförmigen Bewegungen (z.B. Händeklatschen, hin und her laufen) oder stark verlangsamte Bewegungen; der Patient spricht nicht mehr (sogenannter Stupor).
- Im Extremfall nimmt der Patient eine eigenartige körperliche Stellung ein und verharrt in dieser für lange Zeit (sogenannte Katalepsie). Tritt bei einer Katalepsie zusätzlich Fieber auf ist dieser Zustand lebensbedrohlich (Notfall!).
Chronische Krankheitsphase
Hier treten "Negativ- oder auch Minus-Symptome" auf. "minus" bedeutet, dass etwas fehlt im Vergleich zum gesunden Menschen. Es kommt zu Einschränkungen bei bestimmten psychischen Funktionen und bei der Emotionalität.
Zu den Negativ-Symptomen zählen:
- Sozialer Rückzug
- Abnahme oder Verlust von Interessen z.B. an Freizeitaktivitäten, Hobbys etc.
- Sprachmangel
- Emotionslosigkeit
- Vernachlässigung des Äusseren u.a.
Weitere typische Krankheitszeichen sind:
- Ich-Störung: die eigene Persönlichkeit erscheint gespalten und unwirklich; der Betroffene fühlt sich als nicht sich selbst. Sie erleben sich selbst und ihre Umwelt als unwirklich und fremd.
- Störungen im Denken und Sprechen: Gedanken sind zerfahren, zusammenhanglos, unlogisch, Gedanken brechen ab, Begriffe verlieren ihre Bedeutung, Häufig haben Betroffene das Gefühl, dass andere Menschen ihre Gedanken lesen oder beeinflussen können. Die Sprache kann skurril sein, z.B. werden neue Wörter erfunden, Wörter werden durcheinandergewürfelt oder der Satzbau ist zerstört.
- Störungen des Gefühlslebens: starke Stimmungsschwankungen, wobei die Stimmungslage nicht immer der Situation entspricht (z.B. Patient erfährt etwas Trauriges und lacht dabei). Depressive Stimmungen oder Angst kommen häufig vor.
- Verlust des Bezugs zur Wirklichkeit (Autismus ): Patient zieht sich in seine eigene Welt zurück. Der Patient wird gleichgültig, wirkt wenig interessiert, freudlos und ist unfähig Nähe zu empfinden.
Zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depression oder Sucht sind bei einer Schizophrenie häufig anzutreffen.
Es kann auch zu schweren Krisen mit Selbsttötungsabsichten (Suizidalität) kommen. Hier wird eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus notwendig.