Das Ziel der Behandlung ist es, die Luft aus dem Lungenfellspalt zu bringen, vor allem aber auch ein Wiederauftreten zu verhindern. Beim Spannungspneumothorax ist die notfallmässige Entlastung durch eine Kanüle die primäre Massnahme.
Kleiner Pneumothorax mit keinen oder sehr geringen Symptomen
Bei wenig Luft im Lungenfellspalt kann sich diese von selbst resorbieren und eine spezifische Therapie ist nicht notwendig. Im Spital oder ambulant müssen jedoch regelmässige Kontrollen gemacht werden. Wenn die Beobachtung im Spital erfolgt, kann der Prozess durch die Einatmung von Sauerstoff beschleunigt werden. Ein sekundärer Pneumothorax sollte immer im Spital behandelt werden.
Grösserer Pneumothorax oder Pneumothorax mit Symptomen
Hier muss nach örtlicher Betäubung eine Drainage erfolgen, das heisst, ein Röhrchen wird von aussen in den Lungenfellspalt eingeführt. Durch dieses Röhrchen wird ein Unterdruck erzeugt und die Luft abgesogen. Wenn über längere Zeit keine Luft mehr kommt und das Lungenfell im Röntgenbild der Brustkorbwand anliegt, kann die Drainage wieder entfernt werden. Diese Behandlung erfolgt im Spital.
Zweiter oder dritter Pneumothorax
Tritt ein Pneumothorax immer wieder auf (Rezidiv), wird in der Regel eine Computertomographie gemacht, um zu beurteilten, ob eine Rezidivprophylaxe gemacht werden kann. Dabei werden entweder in einer offenen Operation oder thorakoskopisch (Spiegelung analog der Bauch- oder Kniespiegelung) die beiden Lungenfelle miteinander zum Verwachsen gebracht.
Dies geschieht entweder durch das Einbringen von Talk in den Lungenfellspalt oder durch das Aufkratzen der Oberflächen, was beides zu einer Entzündung und Verwachsung der beiden Lungenfellblätter führt. Kleine Lungenbläschen an der Oberfläche der Lunge, welche potentiell auch wieder einen Pneumothorax veursachen könnten, werden in der Operation bei Bedarf entfernt.
Körperliche Anstrengungen sollten in den ersten 3 Wochen nach Heilung vermieden werden.
Bei Tauchern ist nach einem Pneumothorax Vorsicht geboten, da das Rezidivrisiko beträchtlich ist und ein Pneumothorax während des Tauchgangs lebensgefährlich ist.