Akutbehandlung
In der akuten Phase kann die Behandlung sehr schwierig sein, da der Betroffene im manischen Schub meist nicht krankheitseinsichtig ist. Bei Fremd- oder Selbstgefährdung ist eine stationäre Zwangsunterbringung notwendig.
Allgemeine Massnahmen
- Betroffenen von stimulierenden Aussenreizen abschirmen
- Betroffenen ernst nehmen, jedoch ohne zu stark auf die manischen Inhalte einzugehen
- Bei starkem Aktivitätsdrangs Möglichkeit zur Betätigung geben
- Wichtig ist auch den Schlafrhythmus wieder zu normalisieren
Medikamente
In der akuten Phase geht es meist nicht ohne Medikamente. Zum Einsatz kommen vor allem Neuroleptika und Lithium; alternativ Valproinsäure oder Benzodiazepine .
Langzeitbehandlung
Um eine neue manische Episode zu verhindern, muss der Betroffene über eine lange Zeit hinweg behandelt werden.
Neuroleptika sollen wegen der Nebenwirkungen nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Daher wird nach Abklingen der manischen Episode eine Therapie mit Lithium (alternativ auch Carbamazepin) begonnen. Das Neuroleptikum wird dann langsam reduziert. Die Therapie mit Lithium soll mindestens über 2-3 Jahre erfolgen, bei Kombination mit einer Depression auch länger.
Wichtig: bei einer Lanzeitbehandlung müssen die Blutspiegel der Medikamente regelmässig gemessen werden. Der Patient muss vor Beginn der Lithiumtherapie über Zeichen einer Überdosierung aufgeklärt werden.
Zeichen einer Lithium-Überdosierung: Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Apathie. Ferner können Nierenschädigung, Krampfanfälle und sogar Koma (Bewusstlosigkeit) eintreten.
Psychotherapie
Häufig treten nach dem Abklingen einer manischen Episode Schamgefühle auf, die das Verhalten während der manischen Episode betreffen. Diese können im therapeutischen Gespräch aufgearbeitet werden. Eine psychotherapeutische Begleitung von Manikern über die unmittelbare Krankheitsphase hinaus ist generell empfehlenswert.