Die Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit, hervorgerufen durch das Bakterium Mycobacterium leprae. Das Bakterium zerstört das Haut - und Schleimhautgewebe und die umgebenden Nervenzellen, was zu Deformationen und Verstümmelungen führt.
Das Mycobacterium leprea ein Verwandter des Tuberkel-Bazillus - wurde 1873 durch Dr. Hansen entdeckt und wird deshalb auch Hansenbazillus genannt.
Die meisten Leprafälle kommen heute in Indien, Brasilien, Bangladesh, Myanmar (Burma), Guinea, Indonesien, Kongo, Madagaskar, Mozambique, Nepal, Tansania und Nigeria vor. Wie das Bazillus auf den Menschen übertragen wird, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Eine Mensch-zu-Mensch Übertragung ist möglich, dazu braucht es aber einen langzeitigen, engen Körperkontakt mit einem Leprakranken.
Erst seit 1940 gibt es ein Antibiotikum, das das Bakterium zwar nicht tötet, die Ausbreitung auf den Körper jedoch stark abbremst und die Krankheit bei frühzeitiger Behandlung zum Abheilen bringt. Früher waren Leprakranke geächtet, man isolierte sie von der übrigen Gesellschaft, meist auf einsamen Inseln. Die Lepra, die in der Bibel beschrieben wird, hat nur wenig mit der Infektion mit dem Mycobacterium leprae zu tun; es kann sich dabei um irgendwelche Hauterkrankungen gehandelt haben.