Beim Helicobacter pylori (Hp) handelt es sich um ein Bakterium, das im menschlichen Magen vorkommt und in der Magenschleimhaut zur Vermehrung günstige Verhältnisse vorfindet.
Lange war man der Meinung, dass die Magensäure das Überleben von Bakterien gar nicht ermöglicht, insbesondere da die Magensäure etwa 1000x saurer ist als z.B. Zitronensäure.
Zum Schutz vor dieser aggressiven Magensäure bildet der Helicobacter pylori ein Enzym, die sogenannte Urease. Dadurch bildet sich um das Bakterium eine schützende Ammoniakwolke, welche die Umgebung neutralisiert.
Zusätzlich bildet das Bakterium ein Toxin, das in den Stoffwechsel der Magenschleimhautzellen eingreift. Dadurch nimmt die Produktion der Magensäure zu, es kommt zu chronischen Entzündungen. Die Toxine greifen aber auch direkt, ohne dass zuviel Magensäure produziert wird, die Magenschleimhaut an. Daraus können sich Magengeschwüre bilden. Aber nicht jeder der den Helicobacter pylori im Magen hat, bekommt ein Magengeschwür oder Beschwerden.
Man schätzt, dass rund die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung mit dem Bakterium infiziert ist. Etwa die Hälfte der Infizierten leiden unter Beschwerden. Auffällig ist die hohe Zahl von H. pylori-Infektionen in Drittweltländern.
Der Helicobacter pylori ist verantwortlich für chronische Magenentzündungen (Gastritis), Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulkus) und für Magenkrebs.