Wenn Gallensteine Beschwerden machen, müssen sie in der Regel operativ entfernt werden. Steine, die nur zufällig entdeckt wurden und keine Beschwerden machen, müssen nicht behandelt werden. Bei nichtchirurgischen Methoden ist das Auftreten von neuen Gallensteinen nach wenigen Jahren häufig.
Jede Gallenkolik gehört in ärztliche Behandlung. Eine Gallenkolik wird zunächst symptomatisch mit Schmerzmitteln und muskelentspannenden Medikamenten behandelt. Ist die Gallenkolik überstanden, dann erfolgt in der Regel eine operative Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) und damit der Gallensteine.
Bei Verdacht auf Gallenblasenentzündung muss der Arzt entscheiden, ob zusätzlich ein Antibiotikum notwendig ist. Empfohlen wird eine strikte Nahrungskarenz. Wenn die Kolik vorbei ist, soll auf eine fettarme und ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden. Übergewicht sollte reduziert und bestehende chronische Erkrankungen optimal behandelt werden.
Bei wiederholten Koliken ist meist eine Operation unumgänglich.
Folgende Operationen sind möglich:
- Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie): wenn sich Gallensteine in der Gallenblase befinden, die Gallenblase entzündet oder vereitert ist. Dies erfolgt meist endoskopisch (über vier kleine Hautschnitte, so genannte Schlüsselloch-Operation) oder herkömmlich mit einem grösseren Hautschnitt im Bereich des rechten Rippenbogens. Seit kurzer Zeit gibt es eine minimalinvasive Operationsmethode, mit der es möglich ist, die Gallenblase über einen einzigen kleinen Schnitt in den Bauchnabel zu entfernen (sogenannte Laparo Endoscopic Single-Site-Chirurgie oder LESS-Methode). Bei dieser Methode platziert der Arzt ein spezielles Zugangsgerät in einen kleinen Einschnitt im Bauchnabel. Durch dieses Gerät führt er sämtliche Operationsinstrumente - inklusive Kamera - in den Bauchraum ein und kann so die Gallenblase schonend entnehmen. Diese sanfte Methode hinterlässt eine kaum sichtbare Narbe im Bauchnabel. Der Patient leidet in der Folge unter weniger starken Schmerzen und der Spitalaufenthalt verkürzt sich, gegenüber der herkömmlichen Methode.
- Steine in den Gallengängen: können meist endoskopisch im Rahmen der Untersuchung (ERCP) entfernt werden.
Im Anschluss an die Gallenblasenentfernung ist die Lebensqualität kaum eingeschränkt. Durch das Fehlen der Gallenblase erfolgt kontinuierlich ein leichter Gallefluss in den Darm. Nur stark fettige Mahlzeiten sollten bei Fehlen der Gallenblase vermieden werden.
Weitere Möglichkeiten sind:
- Zertrümmerung der Steine durch Stosswellen von aussen: nur bei kleinen, wenigen Steinen.
- Bei manchen Patienten ist eine medikamentöse Auflösung der Steine (Litholyse) möglich
Bei diesen Methoden kommt es aber häufig (etwa bei 50% der Fälle) innerhalb von wenigen Jahren zum erneuten Auftreten von Gallensteinen.