Die Beschwerden äussern sich je nach Form (ob fokal oder generalisiert) verschieden:
Fokale Anfälle
- Einfache Anfälle: Das Bewusstsein bleibt während dem Muskelkrampf erhalten
- Komplexe Anfälle: Mit Bewusstseinsstörungen
- Fokale Anfälle mit Tendenz zur Entwicklung eines generalisierten Anfalls
Generalisierte Anfälle
Die generalisierten Anfälle werden in verschiedene Formen eingeteilt:
- Absenzen (Petit Mal) - Kurze Bewusstseinstörung (Absenz), wobei der Patient lediglich in der Tätigkeit erstarrt und nach 5-20 Sek. wieder weitermacht, als ob nichts gewesen wäre; Augen- und Mundzuckungen, schnelle Kau- oder Schluckbewegungen. Solche Absenzen können bis zu 100 mal im Tag auftreten. Erwachsene erkranken seltener daran als Kinder
- Myoklonische Anfälle Merkmal: Plötzlich auftretende, kurze, beidseitige Muskelzuckungen
- Klonische Anfälle Merkmal: Muskelzuckungen
- Tonische Anfälle - Merkmal: Muskelkrämpfe
- Atonische (astatische) Anfälle Merkmal: plötzliches Zusammenfallen der Muskelspannung, kurze Bewusstlosigkeit
Wie oben beschrieben ist bei den generalisierten Anfällen das ganze Gehirn beteiligt.
Symptome sind:
- Bewusstlosigkeit während des ganzen Krampfanfalles
- Vorausgehende Bewusstseinsstörung (der Patient merkt nicht, dass sich ein Anfall anbahnt)
- Muskelkrämpfe treten immer beidseitig auf.
Tonisch-Klonische Anfälle (Grand Mal)
Tonische Phase
Das ist die häufigste Art der generalisierten Anfälle; sie kann jederzeit und überall auftreten.
- Typisch ist das plötzliche Auftreten ohne Vorwarnung
- Der Patient wird sofort bewusstlos, die Bewusstlosigkeit zieht sich über den ganzen Anfall hinweg
- Der Patient verletzt sich beim Sturz häufig
- Arme, Beine und Rumpf versteifen sich
- Augenverdrehungen
- Das Gesicht ist verzerrt
- Atemaussetzer, wobei der Patient blaurot anlaufen kann
- Ein Kieferkrampf kann zu Bisswunden an der Zunge, Backen oder Lippen führen
Nach 10 bis 30 Sekunden setzt die klonische Phase (Dauer ca. 1-2 Min.) ein:
- Heftige Zuckungen der Arme, Beine, Rumpf und Gesicht.
- Gesteigerter Speichefluss (der Patient hat Schaum vor dem Mund).
Nach dem Anfall (postiktal ) tauchen die Patienten aus der Bewusstlosigkeit auf, sind orientierungslos und sollten in keinem Fall alleingelassen werden.
Kleinkinder erbrechen oft. Patienten klagen häufig über Kopfschmerzen und/oder schweren Muskelkater.
Der Anfall dauert ca. 2 Minuten, die postikale Phase ca. eine halbe Stunde.
Status epilepticus (Notfall)
Beim Status epilepticus treten die epileptischen Anfälle in so kurzen Abständen auf, dass sich der Betroffene zwischendurch nicht mehr erholen kann. Ca. 10% der Epilepsie-Kranken erleben irgendwann einen Status epilepticus. Ein Status epilepticus kann in jedem Alter vorkommen; bei manchen Epilepsieformen tritt er häufiger auf als bei andern.