Blutstuhl und unerklärliche Bauchschmerzen gehören in ärztliche Behandlung.
Es gibt keine Heilung für die Krankheit, mit Medikamenten können die Betroffenen aber doch ein relativ normales Leben führen. Nach jahrelangen beschwerdefreien Phasen kann die Krankheit jederzeit wieder auftreten, die Lebenserwartung ist jedoch bei den meisten Patienten nahezu normal.
Allgemeine Massnahmen
Beim akuten Schub
- Bettruhe, insbesondere bei Fieber
- Ballaststoff-freie Kost (Astronautennahrung)
- Flüssigkeitsverlust muss ausgeglichen werden
- Dem Mangel an Nährstoffen, Vitaminen und Eisen vorbeugen.
- Bei besonders schweren Schüben muss der Patient im Spital behandelt und darmentlastend über eine Infusion ernährt werden.
Bereits eine Ernährungsumstellung kann die Intervalle zwischen den Schüben verlängern und die Beschwerden lindern. Bei vielen Betroffenen besteht zusätzlich eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz), d.h. es wird eine milchfreie Ernährung empfohlen.
Ansonsten ist normalerweise keine Diät erforderlich. Eine fettarme Ernährung wird jedoch, wie bei anderen Darmerkrankungen, empfohlen.
Medikamente
- Entzündungshemmende Medikamente (Kortisonpräparate als Infusion, Zäpfchen oder Einlauf).
- Kortisonfreie entzündungshemmende Medikamente (Aminosalizylate) werden selten eingesetzt.
- Immunsuppressiva: Mittel, die das Immunsystem bremsen.
- TNF-Antikörper: wirken entzündungshemmend und verhindern die Ausbreitung der Entzündungsreaktion.
- Antibiotika: werden nur bei Abszessen und infizierten Fisteln eingesetzt.
- In einer kleinen Studie (75 Teilnehmer) wurde die Wirksamkeit von Weihrauchextrakten im Vergleich zum Medikament Mesalazin belegt. Der Extrakt Boswellia Serrata (Handelsname: H1) soll entzündungshemmend wirken.
Operativ
- Verengte Darmstellen können mit einem Ballon erweitert werden.
- Fisteln und Abszesse müssen verschlossen, respektive eröffnet werden.
- Stark befallene Darmabschnitte können entfernt werden. Dieser Eingriff wird jedoch nur vorgenommen, wenn schwere Komplikationen zu befürchten sind (z.B. Darmdurchbruch, Bauchfellentzündung (Peritonitis), Darmverschluss.
Operationen sollten wenn immer möglich vermieden werden, da es als Nebenwirkung zu schweren Durchfällen, Gallen- und/oder Nierensteinbildungen sowie zu Komplikationen im Bereich der operierten Stelle kommen kann. Bei ca. 80% der Morbus Crohn-Betroffenen wird spätestens nach zehn Jahren ein operativer Eingriff notwendig.
Psychotherapie
Der Alltag ist von der Krankheit stark beeinflusst, so dass eine Psychotherapie unterstützend helfen kann. In der Schweiz gibt es Patientengruppen speziell für Morbus Crohn- und Colitis ulcerosa-Betroffene.