Grundsätzlich schädigt Alkohol in genügend hoher Konzentration jede Körperzelle, weil er den Zellen Wasser entzieht. Es kann hier nur auf die gravierendsten Schäden eingegangen werden.
Gehirn
Bei jedem Rausch sterben Gehirnzellen ab. Bei ständigem Konsum kommt es zu einer allmählichen Schrumpfung des Gehirns (Atrophie). Dies bleibt lange Zeit ohne Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit, da wir ca. 100 Milliarden Hirnzellen haben. Die Aufgaben der abgestorbenen Zellen werden von "Reservezellen" übernommen, die diese Aufgaben jedoch erst "lernen" müssen. Der Vorrat an Reservezellen wird durch Alkoholtrinken systematisch verringert. Hirnschäden durch Alkohol sind die häufigsten und bedeutendsten, sie sind viel ernster zu nehmen als z.B. Leberschäden.
Mundschleimhaut/Kehlkopf
Schon 1 Liter Bier pro Tag erhöht das Risiko für Krebs der Mundschleimhaut, Kehlkopfkrebs und Speiseröhrenkrebs, insbesondere in Verbindung mit Rauchen.
Herz/Kreislauf
Entgegen weitläufiger Meinung, Alkohol reduziere das Infarkt-Risiko, begünstigen schon relativ geringe Mengen Alkohol bei täglichem Konsum die Entwicklung eines hohen Blutdruckes. Erhöhter Blutdruck ist wiederum ist ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Ausserdem erhöht Alkohol die Blutfette (sog. Triglyzeride) und führt wegen des hohen Kaloriengehaltes zu Übergewicht.
Magen
Besonders bei regelmässig Trinkenden und bei Alkoholabhängigen besteht fast immer eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die zu Magenblutungen führen kann mit "kaffeesatzartigem" Erbrechen oder Erbrechen von hellrotem Blut aus alkoholbedingten Krampfadern der Speiseröhre. Magengeschwüre sind nicht selten durch die Wechselwirkung Alkohol-Stress-Alkohol. Schmerzmittel wie "Aspirin" oder "Alka Seltzer" erhöhen das Risiko noch zusätzlich.
Bauchspeicheldrüse
Folgen des langjährigen Alkoholkonsums sind Bauchspeicheldrüsenentzündung, Störung der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse (Diabetes entsteht) und Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Leber
Die Leber ist das chemische Labor unseres Körpers. Sie muss Giftstoffe und sog. "harnpflichtige Stoffe" umwandeln und abbauen. Wird ihre Leistungskapazität ständig überschritten verlaufen die Schäden über folgende drei Stadien:
Fett als Abbauprodukt des Alkohols kann nicht mehr vollständig abtransportiert werden und wird zwischen den Leberzellen eingebaut. Das Volumen der Leber kann sich verdoppeln. Da die Leber keine Schmerzzellen hat, bleibt dies oft unbemerkt, kann aber an den erhöhten Gamma-GT-Werten erkannt werden (normal ggt 8-28, erhöht über 30 bis über 100-200), der Arzt kann die Vergrösserung ertasten. Bei Abstinenz bildet sich die Fettleber vollständig zurück.
Es besteht eine grosse Bandbreite von relativer Beschwerdelosigkeit über Gelbsucht (Hepatitis) bis zum lebensbedrohlichen Leberversagen durch das giftige Abbau-Zwischenprodukt Acetaldehyd. Leberzellen sterben ab und werden nicht wieder ersetzt. Anstieg mehrerer Leberwerte (sog. Transaminasen). Bei Abstinenz Stillstand, jedoch keine vollständige Heilung.
Durch Weitertrinken entwickelt sich aus einer Leberentzündung eine Leberzirrhose (Leberschrumpfung) mit massiven Absterben von Leberzellen und Ersatz durch hartes Narbengewebe, Leberschrumpfung. Weitere Folgen: Krampfader-Bildung in der Speiseröhre (Blutsturz beim Aufplatzen), Wasserstau, dadurch Entwicklung eines "Wasserbauches", Selbstvergiftung des Körpers durch Ammoniak im Blut, qualvoller Tod. Einzige Überlebenschance: Strikte Abstinenz! (ca. 18'000 Tote jährlich durch Zirrhose!)
Nerven
Als Zellgift schädigt Alkohol direkt das Nervenmark. Durch den bei Abhängigen häufigen Vitamin-B-Mangel kommt es ausserdem zu Schädigungen der Nervenscheide. Folge: Polyneuropathie, Schmerzen in den Beinen und Oberarmen, Wadenkrämpfe, Kribbeln oder Ausfall des Hautgefühls, Unsicherheit beim Gehen, Lähmungserscheinungen. Diese Schäden können sich bei Abstinenz erst nach vielen Monaten zurückbilden. Einzige Therapie: Gabe von Vitamin-B-Präparaten.
Weitere Schädigungen
Auch Lunge, Darm, Haut, Knochen und Gelenke werden geschädigt.