Nachdem eine krankhafte Ursache ausgeschlossen wurde, erfolgt eine genaue Evaluation der Lebenssituation. Die Behandlung erfolgt in drei Säulen:
- Diätberatung und Kalorienreduktion
- Verhaltenstherapien (Ernährungsumstellung usw.)
- Steigerung der körperlichen Aktivität
Bei einem Body-Mass-Index (BMI) ab 25 sollte man unbedingt seinen Lebensstil ändern und abnehmen, vor allem wenn man Bauchfett (Apfelform) hat. Wenn der Body-Mass-Index (BMI) bei 30 oder darüber liegt, ist es unter allen Umständen notwendig, abzunehmen.
Das einmal erreichte Gewicht zu halten, ist das wirkliche Problem. Nur langfristige Behandlungskonzepte sind erfolgreich. Oft folgt einer gelungenen Blitzdiät eine noch stärkere Gewichtszunahme (Jo-Jo-Effekt).
Nur wer bereit ist, seine Ernährung und seine Lebensweise langfristig zu verändern, hat Aussicht auf Erfolg! Nach erfolgter Gewichtsreduktion ist eine lebenslange, ausgewogene Ernährung und Umstellung der Lebensgewohnheiten notwendig. Ungefähr ein Drittel der einst stark übergewichtigen Menschen schafft mit Motivation und konsequenter Behandlung eine langfristige Gewichtsverminderung.
Das Abnehmen hat direkte positive Konsequenzen auf die Gesundheit und Folgekrankheiten können teilweise oder ganz verhindert werden.
Medikamente
Bei stark übergewichtigen Menschen, die trotz Diät und ausreichender körperlicher Aktivität nicht genügend abnehmen, kann eine medikamentöse Behandlung notwendig werden. Hierzu zählen:
- Appetitzügler (Hungerblocker)
- Fettblocker (verhindern die Aufnahme von Fett)
- Quellmittel (fördern das Sättigungsgefühl im Magen)
Wichtig: Die Medikamente können Nebenwirkungen haben (Kreislauf) und sollten in keinem Fall ohne ärztliches Wissen genommen werden.
Achtung vor Wundermitteln: Die Traumfigur gibts nicht innert Wochenfrist. Bis sich der Körper an neue Ess- und Lebensgewohnheiten gewöhnt hat, braucht es viel Zeit und Geduld.
Chirurgische Massnahmen
Bei sehr starkem Übergewicht (ca. ab einem BMI > 40) oder ab BMI 35 wenn bereits Folgeerkrankungen bestehen, kann unter bestimmten Umständen eine Operation zum Erreichen eines Gewichtsverlusts durchgeführt werden. Grundsätzlich bestehen 3 verschiedene Möglichkeiten:
- Der Magenbypass
Der Magen-Bypass ist heuzutage der Eingriff, der am häufigsten empfohlen und
durchgeführt wird. Dabei werden rund 2/3 des Magens mit einer Naht verschlossen.
Die verbliebene Magentasche, auch Pouch genannt, kann nur noch wenig Nahrung
aufnehmen, wodurch schneller ein Sättigungsgefühl eintritt. Über eine Umleitung
des Dünndarms vermengen sich die Verdauungssäfte aus Galle und
Bauchspeicheldrüse erst im mittleren Dünndarm mit der Nahrung, was zu einer
verminderten Nahrungsaufnahme führt und den Gewichtsverlust weiter begünstigt.
- Die Magenverkleinerung, Schlauchmagen
Die Magenverkleinerung, auch Schlauchmagen oder Sleeve-Gastrektomie genannt, ist
der zweithäufigste Eingriff und wird Patienten empfohlen, die an einem sehr
hohen Übergewicht oder schweren Folgeerkrankungen leiden. Dabei wird ein Teil
des Magens entfernt. Der verbleibende Teil wandelt sich dadurch in einen
länglichen Schlauch. Durch die Verkleinerung des Magenvolumens kann danach nicht
mehr so viel Nahrung aufgenommen werden, was zu einem früheren Sättigungsgefühl
führt. Der Schlauchmagen hat zudem den Vorteil, dass das in der Magenschleimhaut
produzierte ?Hungerhormon? Ghrelin markant reduziert wird und sich entsprechend
ein vermindertes Hungergefühl entwickelt. Falls durch die Magenverkleinerung
nicht genügend Gewichtsverlust erzielt wird, kann diese später noch in einen
Magenbypass umgewandelt werden.
- Das Magenband
Früher wurde das Magenband oft verwendet. Heutzutage wird es nur noch in
Ausnahmefällen eingesetzt, da es häufig zu einer erneuten Gewichtszunahme kommt
und andere Eingriffe wie Magen-Bypass trotzdem notwendig werden. Unter Narkose
wird im laparoskopischen Verfahren ein Silikonband im oberen Teil des Magens um
den Magen angebracht. Der Innendurchmesser dieses Bandes kann enger oder weiter
gestellt werden, was vom Chirurgen ein hohes Mass an Erfahrung verlangt. Durch
das Anlegen des Magenbandes entsteht ein kleiner Vormagen, der für die
Nahrungsaufnahme zuständig ist. Der Vormagen ist wesentlich kleiner als der
Magen selbst, was ebenfalls zu einer wesentlich kleineren Nahrungsaufnahme
führt.
Enorm wichtig ist bei allen Operationen, dass eine regelmässige und aufmerksame Nachbehandlung erfolgt, um mögliche Komplikationen oder Folgen der Operation früh zu bemerken und den Behandlungserfolg nicht zu gefährden.