Wechseljahre: Essstörungen für das Selbstwertgefühl

Essstörungen treffen längst nicht nur junge Menschen, das haben Forscherinnen der Universität Zürich mit einer Studie aufgezeigt. Auch Frauen in den Wechseljahren hungern oft für ihr Selbstwertgefühl und schlittern damit in eine Essstörung.

Die Psychologinnen werteten 586 von Frauen ausgefüllte Fragebögen aus, worin die Frauen Auskunft über ihr Essverhalten, dem Rollenverständnis und über ihr Selbstwertgefühl gegeben hatten.

Es zeigte sich, dass sowohl ein geringes wie auch ein hohes Selbstwertgefühl, zu einem gezügelten Essverhalten in den Wechseljahren führen kann. Dies sei für die Forscherinnen insofern überraschend, da bis jetzt selbstbewusste Personen eher weniger mit Essstörungen auffielen.

Die Analyse ergab weiters, dass einige Frauen sogar Magersuchtsymptome aufwiesen. Dies äusserte sich z.B. daran, dass sie während 8 Stunden am Tag nichts essen um ihr Gewicht unter Kontrolle zu halten.

Hormonumstellung als Ursache

Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren seien der Grund für einen gesteigerten Appetit, da die Werte des natürlichen Appetithemmers - das weibliche Hormon Östrogen - zunehmend abfallen. Dieser Umstand resultierte bei vielen Frauen in einer durchschnittlichen Gewichtszunahme von vier Kilogramm – meist in der Taille angelegt.

Die Menopause könne die Frauen so stark verunsichern, dass Essstörungen entstehen oder schlummernde Essstörungen wieder erweckt werden, das hätten die Analysen ebenfalls ergeben, so die Forscherinnen.

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18.08.2011
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