Prostatakrebs: Söhne senken das Risiko

Wissenschaftler haben bewiesen, dass männliche Nachkommen das Erkrankungsrisiko für Prostatakrebs um bis zu 40% senken. Warum das so ist, lesen Sie hier.

Ein amerikanisch-israelisches Forscherteam analysierte die Daten von fast 39'000 Männern. Dabei entdeckten sie einen Zusammenhang zwischen dem Zeugen von männlichen Nachkommen und dem Prostatakrebs-Risiko bei den Vätern.

Die Forscher werteten die Daten von 38'934 Vätern - Jahrgänge 1964 bis 1976 - aus West-Jerusalem aus. Bis zum Jahr 2005 erkrankten 712 dieser Väter an Prostatakrebs.

Die Auswertung der Statistik ergab folgende Resultate:

  • Mit jedem gezeugten Mädchen stieg das Prostatakrebs-Risiko beim Vater.
  • Väter mit einer Tochter und keinem Sohn hatten ein um 25% erhöhtes Prostatakrebs-Risiko gegenüber Vätern, mit mindestens einem Sohn.
  • Väter mit zwei Töchter hatten ein um 41% erhöhtes Risiko, bei drei und mehr Töchtern stieg das Prostatakrebs-Risiko um bis zu 60%.
  • Mit jedem gezeugten Sohn sank die Wahrscheinlichkeit einer Prostatakrebserkrankung.

Fazit der Autoren

Bereits frühere Studien lassen vermuten, dass Mutationen in bestimmten Genen auf dem männlichen (Y)-Chromosom einen Einfluss auf die Prostata-Funktion haben.

Auf Grund der Ergebnisse der aktuellen Studie vermuten nun die Forscher ebenfalls, dass das Y-Chromosom ein Verbindungsglied zwischen dem Geschlecht des Nachwuchses und einem Prostatakrebs-Risiko ist.

Veränderungen beim Y-Chromosom können nämlich gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit für die Zeugung von Söhnen senken. Denn nur ein richtig funktionierendes Y-Chromosom hilft dem Mann Söhne zu zeugen, so die Studienleiterin Susan Harlap.

Die Forscher wollen nun nach den Genen suchen, die diesen Effekt verursachen. Denn: auch nach dieser statistischen Auswertung schliessen die Forscher noch andere unbekannte Faktoren, für den Zusammenhang zwischen fehlendem männlichen Nachwuchs und einem erhöhten Prostatakrebs-Risiko, nicht ganz aus.

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  • Fokus Prostatakrebs, Ursachen, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten
Journal of the National Cancer Institute (Bd. 99, S. 77)
16.01.2008
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