Prostatakrebs: Hormontherapie bei Herzpatienten verkürzt das Leben

Bei den meisten Prostatakrebspatienten verlängert die Hormontherapie das Leben. Nicht so bei denen, die unter einer Herzschwäche leiden oder einen Herzinfarkt hinter sich haben, wie eine aktuelle Studie zeigt.

5’077 durchschnittlich 69.5 Jahre alte Patienten mit einem lokalen oder lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs bekamen zwischen 1997 und 2006 entweder 4 Monate lang eine Hormontherapie und wurden danach bestrahlt oder sie bekamen nur eine Strahlentherapie.

Nach 4 bis 5 Jahren erhöhte die Hormontherapie weder bei Patienten mit Herzproblemen noch bei solchen ohne Herzkrankheiten das Sterberisiko. Nach mehr als fünf Jahren Beobachtung zeigte sich aber, dass hormonbehandelte Patienten mit einer Herzschwäche oder nach einem Herzinfarkt ein deutlich erhöhtes Sterberisiko (26%) hatten. Ohne Hormonbehandlung lag das Sterberisiko bei nur 11%.

Fazit der Autoren: Bei Prostatakrebspatienten, welche zusätzlich unter einer Herzschwäche leiden oder einen Herzinfarkt erlitten hatten, kann eine Hormontherapie das Sterberisiko erhöhen.

Tellmed, JAMA 2009;302:866-873 , Nanda A et al
31.08.2009
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