Prostatakarzinom: Nicht Sexualhormone sind schuld

Sexualhormone erhöhen das Risiko für Prostatakrebs, das stand früher fest. Anhand einer aktuellen Analyse von Studienergebnissen mit über 3’000 Männern sehen Forscher hingegen keinen Zusammenhang zwischen Hormonspiegel und Prostatakrebsrisiko.

Hohe Spiegel männlicher Sexualhormone galten früher als Risikofaktor für die Entstehung eines Prostatakarzinoms.

Wissenschaftler der University of Oxford durchforsteten 18 Studien und suchten einen Zusammenhang zwischen dem Sexualhormonspiegel im Blut und der Entstehung von Prostatakrebs.

Es standen ihnen Daten von 3’886 Männern mit Prostatakrebs sowie von 6'438 Männern als Kontrollgruppe zur Verfügung. Die Auswertung und Gegenüberstellung der Daten ergab für die Wissenschaftler keinen deutlichen Zusammenhang zwischen den Sexualhormonwerten (Östrogen und Testosteron) im Blut und einer Prostatakrebserkrankung.

Damit muss die bestehende und biologisch verständliche Hypothese zur Entstehung von Prostatakrebs neu überdacht werden, fordern die Wissenschaftler. Es gilt, beeinflussbare Risikofaktoren für Prostatakrebs zu erforschen und zu charakterisieren.

Journal of the National Cancer Institute 10.1093/jnci/djm323
06.02.2008
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