Tabakabstinenz: Intensive Beratung hilft Hochrisikopatienten

Bei Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen steht die Tabakabstinenz zu oberst auf der Prioritätenliste. Eine Studie untersuchte den Effekt eines intensiven Beratungsprogramms zur Rauchentwöhnung im Hinblick auf die Sterblichkeitsrate.

209 Raucher, die wegen einer Herz-Kreislauferkrankung hospitalisiert waren, nahmen an der Untersuchung teil. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt: Standartberatung und intensives Betreuungsprogramm.

Die Standardberatung zur Rauchentwöhnung beinhaltete die mündliche Motivation des Patienten. Ausserdem bekamen die Teilnehmer vor Spitalaustritt Informationsbroschüren.

Zum intensivierten Betreuungsprogramm gehörte:

  • Verhaltenstherapeutische Beratung während mindestens 12 Wochen
  • Kostenlose, medikamentöse Therapie, die individuell auf den Patienten abgestimmt wurde.

Ziel der Untersuchung: Zahl der Patienten, die völlig auf den Tabak verzichtet hatten (bestätigt durch den CO-Test; Messung der Kohlenmonoxidkonzentration), Spitalaufenthalte und Sterblichkeitsrate.

Resultate

  • Nach 2 Jahren waren 33% der intensiv Betreuten (tabakabstinent) rauch-frei; in der Standardgruppe konnten nur 9% vollständig auf Tabak verzichten.
  • Das Hospitalisationsrisiko konnte durch die intensive Beratung um 44% gesenkt werden.
  • Die Gesamtsterblichkeit betrug in der Intensiv-Gruppe 2.8%; in der Standart-Gruppe 12.%.

Fazit der Autoren

Raucher, die wegen einer Herz-Kreislauferkrankung hospitalisiert werden müssen, profitieren von einem intensiven, mindestens 3 Monate dauernden Beratungsprogramm zur Tabakabstinenz.

Natürlich gilt dies auch für ''gesunde'' Raucher, die eine Tabakabstinenz anstreben! (Anmerk. der Red.)

Tellmed, Chest 2007;131:446-452 - Mohiuddin SM et al
26.02.2007
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