Herzkrankheit: Nikotin schadet Frauenherzen deutlich stärker als Männerherzen

Bei rauchenden Frauen ist das Risiko für eine Erkrankung der Herz-Kranzgefässe um 25% höher als bei rauchenden Männern. Und: Das Lungenkrebsrisiko ist bei Raucherinnen doppelt so hoch, wiewie Forscher im Fachblatt Lancet berichten.

Das sollte Raucherinnen zu denken geben: Einerseits ist Rauchen einer der Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer Herzkranzgefäss-Erkrankung (medizinisch kurz KHK). Andererseits schädigt der Nikotinkonsum Frauenherzen zusätzlich stärker als jene der rauchenden Männer.

Von den weltweit 1.1 Milliarden rauchenden Menschen sind 20% weiblich - und es werden immer mehr. Im Schnitt rauchen Frauen zwar etwas weniger als Männer (15 gegenüber 18 Zigaretten täglich).

Dennoch sterben Frauen häufiger an den Folgen der Nikotinsucht: Die Experten rechnen bis im Jahr 2030 mit 2.3 Millionen Frauen weltweit, die jährlich an den Folgen des Nikotinkonsums sterben werden.

Die Autoren der Studie führten eine Analyse sämtlicher Studien, die den Zusammenhang zwischen KHK (dazu gehört zum Beispiel die Angina pectoris) und Rauchen untersucht hatten durch. Dabei erfassten sie auch auch geschlechtsspezifische Unterschiede.

Aus 86 Studien erhielten sie Daten von nahezu 4 Millionen Raucher und 67'000 Ereignisse, die die Herzkranzgefässe betrafen.

Resultat: Das Risiko für die Entstehung einer KHK-Komplikation war bei den rauchenden Frauen um 25% höher als bei den Männern und zwar unabhängig davon, ob zusätzlich andere Risikofaktoren für eine KHK bestanden oder nicht. . Dieses Risiko stieg bei den Frauen, die während der Studie weiterrauchten, jährlich noch um 2% weiter an.

Die Forscher vermuten, dass Frauen für die schädigende Wirkung des Rauches empfindlicher sind und mehr krebserzeugende und andere Gift-Stoffe mit der Lunge aufnehmen als Männer. Denn auch das Lugenkrebsrisiko war bei den Raucherinnen gegenüber den männlichen Rauchern um das Doppelte erhöht.

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  • Krankheitsbild - Koronare Herzerkrankung KHK, Herz-Kranzgefäss-Erkrankung
Lancet 2011
10.01.2012
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