Vierfaches Sterberisiko bei nicht-diagnostizierter Zöliakie

Eine Studie im Fachblatt Gastroenterology untersuchte, ob die Zahl der nicht-diagnostizierten Zöliakie-Fälle heute häufiger ist als vor 50 Jahren und was dies für das weitergehende Leben bedeutet.

Die Forscher untersuchten medizinische Daten von 9’133 jungen Erwachsene der US-Air Force in den Jahren 1948 bis 1954, bei denen bis zum Studieneinschluss keine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) diagnostiziert wurde.

Die Daten verglichen sie mit denjenigen von 12'768 kürzlich untersuchten Personen, bis dahin ebenfalls ohne Zöliakie-Diagnose. Eine Zöliakie musste mit Gewebeproben und Antikörpern bestätigt werden.

Bei den Teilnehmern aus der Air Force-Gruppe gab es 0.2% nicht diagnostizierte Zöliakie-Fälle. Bei diesen wurde, gegenüber denjenigen ohne Zöliakie, nach einer Beobachtungzeit von 45 Jahren ein vierfach erhöhtes Sterberisiko festgestellt. Bei den kürzlich untersuchten Personen waren 4.5 Mal häufiger nicht-diagnostizierte Zöliakien feststellbar als bei der Air Force-Gruppe.

Fazit der Autoren: Das Sterberisiko ist bei Personen, bei denen die Zöliakie nicht diagnostiziert wurde, viermal höher als bei Personen ohne Zöliakie. Und: Fälle von undiagnostizierter Zöliakie scheinen heute vie häufiger als noch vor 50 Jahren vorzukommen, zu zumindest in den USA.

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Tellmed, Gastroenterology 2009;137:88-93 - Rubio–Tapia A et al
29.07.2009
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