Stark erhöhtes Risiko für Schilddrüsenerkrankungen bei Zöliakie

Zöliakie-Patienten haben ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko für Schilddrüsenerkrankungen. Am höchsten war das Risiko bei Kindern, fanden Schwedische Forscher nach einer Datenanalyse an über 14'000 Betroffenen heraus.

Die Studienautoren analysierten medizinische Daten von 14'021 Zöliakie-Betroffenen (Glutenunverträglichkeit) und verglichen sie mit 68’068 gesunden Schwedinnen und Schweden.

Es stellte sich heraus, das Patienten mit einer Glutenunverträglichkeit ein mehr als vierfaches Risiko für eine Unterfunktion der Schilddrüse, ein mehr als dreifaches Risiko für eine Schilddrüsenentzündung und ein mehr als doppeltes Risiko für eine Schilddrüsenüberfunktion hatten.

Bei Kindern waren die Risiken noch höher: Sechsfach erhöht für eine Schilddrüsenunterfunktion und mehr als vierfach erhöht für eine Schilddrüsenentzündung oder eine Schilddrüsenüberfunktion.

Fazit der Autoren: Offensichtlich besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen einer Glutenunverträglichkeit und Schilddrüsenerkrankungen. Zöliakie-Patienten scheinen eine allgemeine Empfindlichkeit für Autoimmunkrankheiten aufzuweisen, schreiben die Autoren im „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“.

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Tellmed, J Clin Endocrinol Metab 2008;93:3915-3921
27.11.2008
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