Die Neurodermitis kann nicht geheilt werden, es können nur die Symptome gelindert werden. Ob dies mit einer Ernährungsumstellung zusammenhängt, ist von Patient zu Patient verschieden.
Zusammen mit Asthma und Heuschnupfen gehört die Neurodermitis zu den sogenannt atopischen Erkrankungen. Der Begriff''atopisch'' bedeutet, dass ein gewisse erbliche Veranlagung dahinter steckt. Bei den atopischen Erkrankungen produziert das Immunsystem Abwehrkörper gegen an und für sich ''harmlose''Substanzen (Allergene) wie z.B. Nahrungsmittel, Pollen, Hausstaub, Tierhaare, Wolle etc.
Meistens zeigt sich die Neurodermitis bereits im Säuglingsalter und die Fälle haben in den letzten 40 Jahren, trotz verbesserter Hygiene und besseren Lebensmitteln, stark zugenommen. Stadtkinder aus sozial gehobeneren Schichten scheinen dabei häufiger betroffen zu sein.
In diesem Artikel geht es vor allem darum, den Zusammenhang zwischen Ernährung und Neurodermitis zu durchleuchten.
Fakt ist: Allgemeine Ernährungsempfehlungen oder sogenannte Neurodermitis-Diäten, die pauschal bei Neurodermitis helfen sollen, gibt es nicht.
Bei etwa 30% der Neurodermitis-Betroffenen liegt eine zusätzliche Allergie gegen bestimmte Lebensmittel vor. Ob nun ein Lebensmittel aus dem Menueplan gestrichen werden sollte, hängt also davon ab, ob und welche Nahrungsmittelallergie zusätzlich beim Betroffenen vorliegt. Diese allergieauslösenden Nahrungsmittel sollten dann gemieden werden (siehe Nahrungsmittelallergie), da sie in der Regel auch den Zustand der Neurodermitis verschlechtern können.
Ebenso können bestimmte Nahrungsmittelzusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Farbstoffe, Antioxidanzien zusätzlich das Krankheitsbild verschlechtern.
Da ganz unterschiedliche Nahrungsmittel eine Nahrungsallergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit auslösen können, sind Neurodermitis-Pauschaldiäten, die auf dem Markt angeboten werden, sinnlos. Wichtig bei der Allergie und auch bei der Unverträglichkeit ist das konsequente Vermeiden des beschwerdenauslösenden Lebensmittels. Das konsequente Führen eines Essens-Tagebuches hilft dabei, die ursächlichen Lebensmittel oder Nahrungsmittelzusätze herauszufiltern.
Kinder, deren Eltern bereits selber unter Allergien leiden, tragen ein grösseres Risiko, im Laufe ihres Lebens, eine Allergie zu entwickeln – unter anderem eine Neurodermitis oder eine Lebensmittelallergie.
Bei den Nahrungsmittel-Allergien zeigen sich für Kinder typische Allergene. Ausserdem wird ein Zusammenhang mit dem Alter festgestellt. Kinder leiden oft unter Allergien gegen Grundnahrungsmittel wie Kuhmilch, Hühnereiweiss, Haselnüsse, Soja und deren Produkte, Fisch, Weizen. Später können sie zusätzlich Kreuzallergien entwickeln. Anderseits zeigt sich auch, dass Kinder eine Nahrungsmittelallergie oft mit den Jahren wieder ''verlieren'' können, d.h. sie entwickeln eine Toleranz und die Beschwerden klingen ab.
Folgende Massnahmen scheinen eine vorbeugende Wirkung und einen gewissen Schutz vor Allergien zu bieten:
Neurodermitis-Patienten wird empfohlen, sich ausgewogen, vollwertig und gesund zu ernähren. Damit können sie ihre allgemeine Gesundheit, den Hautzustand und das Immunsystem, positiv beeinflussen. Ob aber die Ernährung tatsächlich im Einzelfall eine Rolle spielt und den Ekzemzustand beeinflusst, kann nur zusammen mit dem Facharzt oder Ernährungsexperten herausgefunden werden.
Folgende Ernährungshinweise helfen der allgemeinen Gesundheit:
Regelmässige Bewegung für die körperliche Fitness sowie allgemein für die Gesundheit, kann Erwachsenen wie Kindern empfohlen werden. Kinder mit Neurodermitis ziehen sich oftmals zurück, weil sie sich für ihr Aussehen (Hautausschläge etc.) schämen. Sie sollten ermuntert werden, sich eine Sportart zu wählen, in der sie sich wohl fühlen und die ihnen gut tut.
Viele Neurodermitis-Patienten sprechen gut auf Reizklima an, d.h. erhöhte UV-Strahlung sowie Aufenthalte im Gebirge oder am Meer können zur Verbesserung der Symptome beitragen. Auch hier gilt: Sonne im Mass, sonst führt dies zu Verbrennungen, im schlimmsten Fall zu Hautkrebs.