Birkenpollenallergie: Soja sollte vermieden werden

Birkenpollenallergiker haben ein besonders hohes Risiko für allergische Reaktionen beim Verzehr sojahaltiger Lebensmittel. Das hat eine Studie an 50 Birkenpollenallergikern ergeben.

Bei den für Deutschland geschätzten 5 bis 10% Birkenpollenallergikern (4-8 Mio. Menschen) könnten immerhin ca. 2.9 Millionen von einer Kreuzsensibilisierung auf Soja betroffen sein, vermuten Experten der Universitätsklinik Leipzig.

An der Studie gaben 15 (30%) von 50 Birkenpollenallergikern - die sich an einen bewussten Konsum von Soja erinnerten - an, beim Verzehr Soforttyp-Reaktionen entwickelt zu haben. Mit Abstand am häufigsten traten die allergischen Reaktionen nach dem Verzehr von Sojagetränken auf.

Bei Soforttyp-Reaktion kommt es zu lokalen Irritationen, Juckreiz und Schwellungen der Lippen-, Mund- und Rachenschleimhaut. Bei einem Teil der Patienten kann es auch zu Haut-, Atem- Magen- oder Kreislaufbeschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock (Kreislaufzusammenbruch mit ev. tödlichem Ausgang) kommen, so die Experten.

Für Birkenpollenallergiker besonders schädlich sind proteinreiche, nicht fermentierte Sojaprodukte wie Sojagetränke. Die Hauptallergene der Birkenpollen sowie die von Soja gleichen sich, sodass es zu immunologischen Kreuzreaktionen kommen kann. Die Experten raten daher Birkenpollenallergikern, Sojagetränke und Sojaprodukte zu meiden. Das ist allerdings nicht so einfach, denn viele Nahrungsmittel oder Gerichte enthalten Soja als Zusatzstoff, wenn auch oft in geringen Mengen.

Birkenpollenallergiker tun gut daran, sich für den Notfall mit einem Notfallset (Antihistaminika, Koritson, Adrenalin) auszurüsten.

Akt Dermatol 35, 2009, 14
25.05.2009
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