Nach Herzinfarkt: Faserreiche Kost erhöht Überlebenszeit

Eine ballaststoffreiche Kost – mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukte – kann die Überlebenszeit nach einem Herzinfarkt deutlich erhöhen. Dies ergab eine Auswertung der grossen Nurses Health Study (NHS) und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS).

In der NSH wird seit vielen Jahren die Gesundheit von Krankenschwestern und in der HPFS jene medizinisch tätiger Männer beobachtet und untersucht.

In der aktuellen Analyse wurden Daten von 2‘258 Frauen sowie von 1‘840 Männer aus den beiden Studien ausgewertet. Alle Teilnehmer waren bei Studienbeginn herzgesund, hatten aber im Verlauf der bis zu 32 Jahre dauernden Beobachtungszeit einen Herzinfarkt erlitten.

Die Teilnehmer mussten mittels eines Fragebogens zu ihren Ernährungsgewohnheiten vor und nach dem Herzinfarkt Auskunft geben. Auch andere Faktoren wie Medikamenteneinnahme, andere Erkrankungen sowie Lebensstilfaktoren (Bewegung, Alkoholkonsum, Rauchen etc.) wurden mitberücksichtigt.

Es zeigte sich, dass eine ballaststoffreiche Ernährung die allgemeine Sterblichkeit verringerte: Bei Personen, die den höchsten Ballaststoffkonsum aufwiesen, war das Sterberisiko nach 9 Jahren um 25% kleiner als bei Personen mit dem geringsten Ballaststoffkonsum. Die Ballaststoffreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an Getreideflocken (Haferflocken etc.) wirkte sich dabei besonders günstig aus. Wurde die Ernährung nach dem Herzinfarkt auf faserreiche Kost umgestellt, sank das Sterberisiko um fast einen Drittel.

Fazit der Autoren: Eine ballastreiche Ernährung (viel Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte) mit einem grossen Anteil an Getreideflocken, erhöht die Überlebenszeit nach einem Herzinfarkt deutlich. Auch nach dem Herzinfarkt lohnt sich die Umstellung auf faserreiche Kost. In der Studie lebten die Teilnehmer, die die Ernährung umgestellt hatten, deutlich länger.

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BMJ 2014;348:g2659 , Li S et al
05.05.2014
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