Implantation einer neuen Herzklappe via Katheter

Viele Patienten mit einer Aortenklappenstenose (Verengung der 4. Herzklappe) können aufgrund anderer Erkrankungen nicht am offenen Herzen operiert werden. In einer Studie konnte erstmals an über 300 Patienten gezeigt werden, dass eine via Herzkatheter implantierte Aortenklappe die Überlebenschance verbessert.

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Die 358 am offenen Herzen nicht operierbaren Patienten mit einer schweren Aortenklappenstenose erhielten entweder die Standardtherapie (inklusive Ballonerweitung) oder eine Aortenklappe via Herzkatheter implantiert.

Die Forscher interessierte dabei vor allem die Höhe der Sterblichkeit: Nach einem Jahr waren in der in der Gruppe mit der neuen Therapieart 30% gestorben; in der Standardgruppe 50%. In der Gruppe mit der neuen Therapieart gab es 42% Todesfälle oder wiederholte Spitaleinweisungen aufgrund der Herzproblematik; in der Standardgruppe waren es 71%.

Nach einem Jahr berichteten die Patienten aus der Gruppe mit der neuen Therapieart deutlich weniger häufig über starke Beschwerden als Patienten aus der Standardgruppe. Allerdings kam es in der Gruppe der neuen Therapieart häufiger zu Schlaganfällen oder zu Gefässkomplikationen innerhalb von 30 Tagen nach der Operation.

Fazit der Autoren: Zwar ist das Risiko für eine Gefässkomplikation (Verstopfung durch einen Thrombus etc.) beim Einsatz der Aortenklappe via Herzkatheter am Anfang erhöht. Dennoch: Bei Patienten mit einer schweren Aortenstenose, die nicht am offenen Herzen operiert werden können, scheint die neue Therapieart - im Vergleich zu Standardmassnahmen - das Sterbe- sowie das Komplikationsrisiko und die Beschwerden deutlich zu senken.

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Tellmed, NEJM 2010;363:1597-1607
21.10.2010
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