Herzpatienten: Vorsicht mit antirheumatischen Schmerzmitteln

Bereits über kurze Zeit eingenommene antirheumatische Schmerzmittel (sogenannte NSAR) können das Risiko für ein Herzereignis (Herzinfarkt) bei Patienten mit einer Herz-Gefässerkrankung erhöhen, hat eine Dänische Studie ergeben.

Die Forscher untersuchten 83’675 durchschnittlich 68-jährige Patienten aus dem nationalen dänischen Patientenregister, welche zwischen 1997 und 2006 aufgrund eines ersten Herzinfarkts hospitalisiert wurden.

Dabei interessierte die Forscher vor allem der Einfluss des Konsums von antirheumatischen Schmerzmitteln auf das Sterberisiko, respektive auf das Risiko, einen erneuten Herzinfarkt zu erleiden.

Fakten:

  • 42.3% der Teilnehmer wurden mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSAR) behandelt.
  • 35'257 Personen starben oder erlitten einen erneuten Herzinfark

Resultat: Zu Beginn der Behandlung mit NSAR war das Risiko, zu sterben oder einen erneuten Herzinfarkt zu erleiden, um 45% erhöht; während der Behandlung (bis 90 Tage) war dieses Risiko um 55% erhöht. Unter Diclofenac – eines der gebräuchlichsten antirheumatischen Schmerzmittel – war dieses Risiko bereits in den ersten sieben Behandlungstagen mehr als verdreifacht.

Demnach dürfen Patienten mit einer Herzgefäss-Erkrankung nur mit Bedacht entzündungshemmende Schmerzmittel (NSAR) verordnet werden: Das heisst, es sollte nur ein sehr sicherer Wirkstoff, in geringster Dosis, während möglichst kurzer Zeit verabreicht werden, schlossen die Forscher.

Tellmed, Circulation 2011
18.05.2011
×Close

Cancel