Herzinfarkt nach Scheidung: Frauen häufiger betroffen als Männer

In der Medizin bekannt ist das sogenannte Broken Heart Syndrom, welches durch seelische Belastungssituationen zu einer meist vorübergehenden, aber massiven Einschränkung der Herzfunktion führt - man redet auch von Pseudoinfarkt. Forscher untersuchten nun die Rate von richtigen Herzinfarkten nach Scheidung.

In einer aktuellen Studie analysierten Forscher Daten von gut 15‘800 Personen. Während der achtjährigen Studienzeit liessen sich rund eine von drei Personen mindestens einmal scheiden.

Bei den geschiedenen Frauen war das Herzinfarktrisiko nach einer Scheidung um 24%, bei mehreren Scheidungen sogar um bis zu 77% erhöht.

Bei den Männern stieg das Herzinfarktrisiko nach einer Scheidung um 10%, nach mehreren Scheidungen um 30%. Eine erneute Eheschliessung schützte die Männerherzen, bei Frauen hingegen senkte sich das Herzinfarktrisiko in diesem Fall nur geringfügig.

Permanenter Stress belastet das Immunsystem und die Werte der Stresshormone steigen an. Dieser Umstand wiederum erhöht das Risiko für Entzündungsvorgänge und für Infektionen. Warum aber bei Frauen das Herzinfarktrisiko nach starken seelischen Belastungen höher ist und länger andauert als bei den Männern sei nach wie vor unbekannt, so die Forscher.

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  • Fokus Herzkreislauf-Erkrankungen
  • Krankheit Herzinfarkt, Myokardinfarkt
pressetext
04.05.2015
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