Fettsucht: Die Taille machts aus

Im Rahmen der Cancer Prevention Study II wurden über 100'000 Menschen regelmässig zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Es zeigte sich, dass vor allem ein vergrösserter Taillenumfang mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergeht.

Bereits frühere Untersuchungen hatten belegt, dass ein vermehrter Bauchumfang zu Insulinrestistenz, Typ2-Diabetes und Herz-Gefässerkrankungen führen kann.

Die Forscher dieser Studie haben während zweier Jahre (1992/93) 48’500 Männer und 56’343 Frauen im Alter von mindestens 50 Jahren regelmässig zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten befragt. Bis Ende 2006 waren von den Teilnehmern 9’315 Männer und 5’332 Frauen gestorben.

Resultat der Befragungen: Die Forscher fanden einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen Körperform und Sterblichkeit - und zwar unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI).

Detaillierte Ergebnisse

  • Bei normalgewichtigen Männern erhöhte sich das Sterberisiko pro Zunahme der Taille um10 cm um 16%; bei Übergewichtigen um 18% und bei Adipösen (BMI über 30) um 21%
  • Bei normalgewichtigen Frauen erhöhte sich das Sterberisiko pro Zunahme der Taille um 10 cm um 25%; bei Übergewicht um 15% und bei Adipösen um 13%

Bei Männern mit einer Taillenweite von über 120 cm /Konfektionsgrösse XXL war das Sterberisiko doppelt so hoch wie bei Männern mit einem Bauchumfang von weniger als 90 cm – dies auch wenn andere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Cholesterinwerte etc. mitberechnet wurden.

Ein zweifach erhöhtes Sterberisiko hatten auch Frauen mit einer Taille von mindestens 110 cm – gegenüber jenen unter 75cm.

Die Todesfälle waren aber interessanterweise nicht bloss auf Herz-Gefässerkrankungen zurückzuführen. So kam es unter den Wohlbeleibten häufiger zu Krebs, Atemwegserkrankungen – letztere waren noch häufiger zu verzeichnen als Herzerkrankungen - sowie zu anderen Todesursachen, welche von den Studienautoren nicht näher erklärt wurden.

Archives of Internal Medicine (2010)
11.08.2010
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